In Deutschland wachsen Millionen von Kindern mit einem elterlichen Drogensüchtigen auf. Diese Situation kann zu erheblichen seelischen Belastungen führen und die Entwicklung dieser Kinder negativ beeinflussen. In Moers setzt sich die Organisation Drogenhilfe aktiv dafür ein, diesen jungen Menschen Unterstützung und einen Zufluchtsort zu bieten. Ein besonderer Fokus liegt dabei auf der Förderung von Kommunikation und künstlerischem Ausdruck als Mittel zur Bewältigung ihrer Erfahrungen.
Die Herausforderung, mit einem elterlichen Süchtigen aufzuwachsen, ist immens. Viele Kinder erleben Situationen, die sie tieftrafend prägen. Britta Dietrich-Aust, Fachbereichsleiterin bei der Drogenhilfe Moers, betont die Notwendigkeit, diese Kinder nicht alleinzulassen. Sie berichtet von Fällen, in denen Kinder morgens ohne Frühstück in die Schule gehen oder wichtige Aktivitäten verpassen, weil ihre Eltern unter dem Einfluss von Drogen stehen. Die Mitarbeiterinnen haben daher eine Reihe von Maßnahmen eingeleitet, um den Betroffenen beizustehen.
Ein wesentlicher Bestandteil der Arbeit ist das Bilderbuch „Mein Papa nimmt Drogen und was ist bei dir so los?“. Dieses Werk, das von der Fitkids-Gruppe der Drogenberatung Wesel herausgegeben wurde, dient als Werkzeug, um Gespräche über schwierige Themen zu initiieren. Es wird regelmäßig benutzt, um den Kindern zu zeigen, dass sie nicht allein sind und dass es in Ordnung ist, über ihre Gefühle zu sprechen. Die Mitarbeiterinnen nutzen auch kunsttherapeutische Malgruppen, um den Kindern einen Raum zu bieten, in dem sie durch kreatives Arbeiten ihre Emotionen verarbeiten können.
Britta Dietrich-Aust und Manuela Oerzmann betonen die Bedeutung des offenen Dialogs. Sie erklären, dass viele Eltern Angst vor Stigmatisierung haben und daher zögern, Hilfe zu suchen. Durch sensibles Vorgehen versuchen sie, Vertrauen aufzubauen und den Kindern sowie ihren Familien einen sicheren Raum zu bieten. Dabei spielt auch die Zusammenarbeit mit anderen Institutionen wie dem Jugendamt eine wichtige Rolle, um sicherzustellen, dass die Unterstützung effektiv und nachhaltig ist.
Die Arbeit der Drogenhilfe Moers zeigt eindrucksvoll, wie wichtig es ist, den speziellen Bedürfnissen von Kindern aus Suchtfamilien gerecht zu werden. Durch kreative Ansätze und eine respektvolle Herangehensweise gelingt es, den betroffenen Kindern Sicherheit und Unterstützung zu geben. Das Ziel ist es, ihnen zu helfen, ihre Erfahrungen zu verarbeiten und trotz der schwierigen Umstände eine positive Zukunft aufzubauen. Diese Bemühungen verdeutlichen, dass jede Familie Unterstützung verdient und jeder Mensch das Recht hat, seine Stimme zu erheben und gehört zu werden.