In einem bemerkenswerten Engagement für Adoptierte aus Sri Lanka, setzt sich Sarah Ineichen mit ihrer Organisation «Back to the Roots» für die Unterstützung bei der Herkunftssuche ein. Diese Arbeit hat erhebliche Missstände in der Vergangenheit aufgedeckt und eine gesellschaftliche Debatte über internationale Adoptionen ausgelöst. Der Bundesrat plant nun, solche Adoptionen zu verbieten, was als Anerkennung des historischen Unrechts gesehen wird. Trotz intensiver Bemühungen finden nur wenige Adoptierte ihre biologischen Eltern, was oft an mangelhafter Unterstützung durch Behörden liegt.
In den vergangenen Jahrzehnten wurden zahlreiche Kinder aus Sri Lanka ins Ausland adoptiert. Viele dieser Adoptionen fanden unter fragwürdigen Umständen statt. Sarah Ineichen, Präsidentin der Organisation «Back to the Roots», begann vor sieben Jahren damit, diese Missstände ans Licht zu bringen. Ihre Initiative hat dazu geführt, dass der Bundesrat nun plant, internationale Adoptionen zu verbieten. Dieser Schritt wird als wichtiger Meilenstein angesehen, der das historische Unrecht anerkennt.
Ineichen betont jedoch, dass viele Adoptierte weiterhin um Hilfe bei der Herkunftssuche ringen. Ihre Organisation unterstützt Adoptierte aus Sri Lanka dabei, mehr über ihre Vergangenheit zu erfahren. Leider gelingt es nur einem kleinen Teil der Suchenden, ihre leiblichen Eltern zu finden. Viele Dokumente wurden gefälscht oder sind unvollständig, was die Suche zusätzlich erschwert.
Ineichen kritisiert, dass die Unterstützung durch Behörden oft nicht wirksam ist. Sie berichtet von Fällen, in denen Anfragen jahrelang offen lagen und schließlich ohne Ergebnis abgeschlossen wurden. Dagegen arbeitet ihr Team in Sri Lanka eng mit lokalen Quellen zusammen, um Hinweise zu sammeln und DNA-Tests durchzuführen. Diese methodische Vorgehensweise ermöglicht es ihnen, auch dann Fortschritte zu machen, wo offizielle Kanäle versagen.
Aufgrund ihrer Erfahrungen fordert Ineichen eine stärkere Unterstützung durch den Staat und eine bessere Koordination zwischen Kantonen und internationalen Organisationen. Sie hofft, dass ihre Arbeit dazu beiträgt, dass Adoptierte endlich Zugang zu ihrer Geschichte erhalten und die Fehler der Vergangenheit nicht wiederholt werden.
Von einem Journalisten her betrachtet, zeigt dieses Engagement die Notwendigkeit, historische Ungerechtigkeiten anzuerkennen und zu korrigieren. Es verdeutlicht auch die Bedeutung von privaten Initiativen, die dort eingreifen, wo staatliche Institutionen versagen. Die Geschichte von Sarah Ineichen und «Back to the Roots» ermutigt uns, unsere eigenen Vorurteile zu hinterfragen und aktiv für Gerechtigkeit einzutreten. Es ist ein Zeugnis dafür, wie viel Einzelpersonen erreichen können, wenn sie sich für eine gerechte Sache einsetzen.