Carsten Maschmeyer, ein bekannter Investor und Juror der Sendung „Höhle der Löwen“, hat klare Vorstellungen darüber, wie Friedrich Merz als Kanzler die deutsche Wirtschaft modernisieren könnte. In einem exklusiven Gespräch skizzierte er eine Reihe von Maßnahmen, die das Land zu einem attraktiveren Standort für Startups und Innovationen machen sollen.
Eine der dringendsten Herausforderungen ist die Überwindung bürokratischer Hindernisse. Maschmeyer betont, dass Unternehmen in Deutschland mit einer Vielzahl an Berichtspflichten konfrontiert sind, was sie oft dazu zwingt, ihre Geschäftstätigkeit ins Ausland zu verlagern. Sein Vorschlag: Eine „Gründerschutzzone“, in der junge Unternehmen vor überflüssigen Regulierungen bewahrt werden, sowie eine „Bürokratie-Bremse“, die sicherstellt, dass für jede neue Regelung zwei alte abgeschafft werden. Diese Maßnahmen könnten den Unternehmergeist fördern und das wirtschaftliche Umfeld entspannen.
Auf dem Gebiet der Digitalisierung plädiert Maschmeyer für eine radikale Veränderung. Er schlägt ein Ministerium vor, das von Praktikern geführt wird, um die digitale Transformation effektiv voranzutreiben. Frankreichs Erfolge in dieser Hinsicht dienen ihm als Vorbild. Zudem fordert er eine stärkere Unterstützung junger Unternehmen durch staatliche Aufträge. Ein konkretes Beispiel hierfür ist die langwierige Genehmigungspraxis bei der BaFin, die Fintech-Unternehmen abschreckt und sie nach Ländern wie Irland fliehen lässt.
Mit Blick auf die Zukunft der Technologie betont Maschmeyer die Notwendigkeit einer starken KI-Offensive. Deutschland investiere im Vergleich zu anderen Ländern viel zu wenig in Künstliche Intelligenz. Er appelliert an Merz, Freiräume zu schaffen, um innovative Lösungen zu ermöglichen, insbesondere im Bereich der Pflege. Auch die Steuerreform spielt eine wichtige Rolle: Die Senkung der Unternehmenssteuer auf 25 Prozent würde das Land international attraktiver machen und Mitarbeiterbeteiligungen erleichtern.
Bildung und internationale Positionierung sind weitere Schlüsselpunkte. Digitalkompetenz sollte nicht nur in Schulen, sondern auch im Bundestag obligatorisch sein. Parallel dazu sollten Fachkräfte aus dem Ausland durch unbürokratische Visa und steuerliche Anreize angezogen werden. Maschmeyer warnt jedoch vor Alleingängen und betont die Bedeutung eines starken Europas.
Die Startup-Szene erwartet nun mutige Entscheidungen und konkrete Handlungen. Nur so kann Deutschland seine wettbewerbsfähige Position auf globaler Ebene sichern und innovative Unternehmen ansiedeln. Es ist höchste Zeit, pragmatisch zu handeln und die nötigen Schritte einzuleiten, um eine moderne und leistungsfähige Wirtschaft zu gestalten.