Die japanische Wirtschaft hat im letzten Quartal des vergangenen Jahres weniger dynamisch gewachsen als zunächst vermutet. Nach einer aktualisierten Berechnung der Regierung in Tokio zeigt das Bruttoinlandsprodukt (BIP) ein jahresvergleichsmäßig angepasstes Wachstum von 2,2 Prozent gegenüber dem dritten Quartal. Dies stellt eine Korrektur nach unten dar, da die erste Schätzung noch von einem Wachstum von 2,8 Prozent sprach. Experten hatten mit einer Bestätigung der ersten Angaben gerechnet. Ohne die annualisierte Berechnung ergab sich ein Quartalszuwachs von 0,6 Prozent, ebenfalls eine Reduktion um 0,1 Prozentpunkte. Dennoch bleibt Japans Wirtschaft auf einem steigenden Trend, da sie nun drei Quartale hintereinander wächst.
In den Erklärungen für die nachträgliche Senkung der Wachstumsrate spielt vor allem die überraschende Veränderung bei den Unternehmenslagerbeständen eine Rolle. Firmen griffen stärker als erwartet auf ihre Vorräte zurück, was die Produktionszahlen beeinträchtigte. Zudem fiel der private Konsum unter den Japanern schwächer aus als prognostiziert. Diese Faktoren führten zu einer Überprüfung der früheren Annahmen und korrigierten somit das Bild der Wirtschaftsentwicklung.
Zusätzlich wirft diese Revision Fragen über die Zukunft der geldpolitischen Strategie der Bank of Japan auf. Die Notenbank könnte diese Gelegenheit nutzen, um vorsichtiger mit ihren Maßnahmen umzugehen. In der kommenden Woche steht bereits die nächste Zinsentscheidung an, wo die Entwicklungen berücksichtigt werden könnten. Interessanterweise reagierte die Währung Yen kaum auf die neuen Daten.
Trotz der Abwärtsschwingungen bleibt die allgemeine Perspektive auf das Wirtschaftswachstum in Japan positiv. Die aktuelle Revision verdeutlicht jedoch, dass einige Segmente der Volkswirtschaft weniger robust sind als erwartet. Besonders der Konsum und die Lagerstrategien der Unternehmen könnten weiterhin die Prognosen beeinflussen. Mit Blick auf die zukünftigen politischen Entscheidungen wird es spannend sein zu sehen, wie genau die Bank of Japan auf diese Neuigkeiten reagieren wird.