Seit Beginn des Konflikts in der Ukraine haben Tausende von Kindern ihre elterliche Obhut verloren. Viele Eltern fielen im Krieg oder durch Bombenangriffe, während andere unter den belastenden Umständen zusammenbrachen. Die SOS-Kinderdörfer berichten, dass 17.000 Kinder seitdem ohne familiäre Betreuung sind. Diese Situation hat die Notwendigkeit hervorgehoben, diesen schutzlosen Kindern Sicherheit und ein liebevolles Zuhause zu bieten. Serhii Lukashov, der Leiter der SOS-Kinderdörfer in der Ukraine, betont die Dringlichkeit dieses Anliegens.
Die staatlichen Kinderheime wurden lange Zeit als Problem gesehen. Lukashov kritisiert sie als eine der größten Schande des Landes, wo Kinderrechte missachtet und Missbrauch verbreitet war. Vor dem Krieg lebten 100.000 Kinder in diesen Einrichtungen – obwohl viele noch Eltern hatten. Die Hilfsorganisation fordert seit Jahrzehnten eine familiennahe Betreuung und die Schließung dieser Heime. Sie setzen sich dafür ein, Familien zu unterstützen, damit Kinder bei ihren Angehörigen bleiben können. Seit Kriegsbeginn haben die SOS-Kinderdörfer über 490.000 Menschen unterstützt, um das Auseinanderbrechen von Familien zu verhindern.
Die Ausrichtung der Ukraine auf die EU bietet eine historische Chance für Veränderung. Dieser Prozess erfordert eine kindgerechte Unterbringung und Verbesserung der Betreuung. Erste Fortschritte wurden gemacht, darunter die Gründung eines Koordinierungszentrums auf Regierungsebene, an dem auch die SOS-Kinderdörfer beteiligt sind. Pilotprojekte wie Netzwerke von Pflegefamilien und spezielle Wohnkomplexe sollen helfen, sicherzustellen, dass kein Kind mehr in anonymen Heimen aufwächst. Dies ist ein wichtiger Schritt hin zu einer gerechteren und humaneren Gesellschaft, die jedem Kind die Chance auf ein glückliches Leben bietet.