In der Stadt Bergkamen entsteht gegenwärtig ein Tunnel zur Sicherung von Amphibienüberquerungen, was jedoch zu erheblichen Kritikpunkten bei den Eltern führt. Die Baustelle auf der Erich-Ollenhauer-Straße verursacht massive Verkehrsbehinderungen und stellt die Sicherheit der Schüler infrage, insbesondere während der Stoßzeiten. Viele Schulkindern aus dem Ortsteil Oberaden nutzen diese Route, um ihre Schulen zu erreichen.
Die Situation hat sich dramatisch verschärft seit Beginn des Projekts im März 2025. Zwei anonym bleibende Väter äußern besondere Sorgen über die Sicherheit ihrer Kinder. Der Durchgang über die Erich-Ollenhauer-Straße ist nun die einzige Option für viele Schüler auf ihrem Weg zum Gymnasium oder zur Realschule. Während der Morgen- und Mittagsstunden entwickelt sich regelmäßig ein dichter Verkehrsstau, der bis zum Kreisverkehr an der Jahnstraße reicht. Diese Bedingungen erschweren das Überqueren der Kreuzungen erheblich.
Radfahrer erleben ebenfalls schwierige Herausforderungen, da sie sich zwischen den Fahrzeugen hindurchzwängen müssen, ohne dass ihnen genügend Platz eingeräumt wird. Besonders problematisch ist dies, wenn größere Fahrzeuge wie Lkw oder Busse die Stelle passieren. Auch Fußgänger sind von den unzureichenden Wegen betroffen, da sie teilweise über Schotterflächen geleitet werden, die nicht gesichert sind. Menschen mit Rollstühlen oder Kinderwagen haben es besonders schwer, da der provisorische Weg barrierefrei gestaltet ist.
Der Kreis Unna, zuständig für die Baustelle, versichert, dass Verbesserungen vorgenommen wurden. Pressesprecher Max Rolke erwähnt einen Zaun, der den Weg für Fußgänger klar markiert, auch wenn dieser auf Schotterflächen verläuft. Dennoch bleibt die Situation während der Bauzeit unvermeidbar beschwerlich.
Ziel des Projekts ist es, Amphibien eine sichere Passage unter der Straße zu ermöglichen, indem ein permanenter Tunnel gebaut wird. Bisher mussten die Tiere von Freiwilligen mit Krötenschutzzäunen und Eimern über die Straße befördert werden. Die Bauphase soll bis Ende April abgeschlossen sein, doch einige Eltern kritisieren den Zeitpunkt, da er mit der Amphibienwanderungszeit zusammenfällt.
Von einem journalistischen Standpunkt aus betrachtet, zeigt dieser Fall exemplarisch die Balance zwischen Umweltschutz und den Alltagsbedürfnissen der Bevölkerung auf. Während der Tunnelbau zweifellos einen langfristigen Nutzen bietet, sollten solche Projekte künftig sorgfältiger geplant werden, um kurzfristige Belastungen für die Bewohner zu minimieren. Eine bessere Koordination könnte sowohl den Tieren als auch den Menschen helfen, sicherer durch diese Herausforderungsphase zu kommen.