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Leuchtturm-Methode: Wie Eltern durch Klarheit und Präsenz Orientierung bieten
2025-03-17

In der modernen Erziehungswelt gibt es verschiedene Stile, von denen die Leuchtturm-Methode zunehmend an Bedeutung gewinnt. Im Gegensatz zu überfürsorglichen Helikopter-Eltern oder problemvermeidenden Rasenmäher-Eltern bieten Leuchtturm-Eltern ihren Kindern eine stabile Grundlage durch Selbstreflexion und klare Werte. Die Expertin Melanie Hubermann beschreibt diese Erziehungsphilosophie als ein Fundament, das sich auf gegenseitiges Vertrauen und bewusste Kommunikation gründet. Basierend auf dem Konzept der „New Authority“, konzentrieren sich diese Eltern darauf, ihre Kinder altersgemäß zu fördern, ohne sie zu überfordern. Sie schaffen Strukturen und setzen Grenzen, wodurch die Kinder selbstbewusst und flexibel werden.

Melanie Hubermann, Autorin des Buches „Leuchtturm-Eltern: Wie wir Kindern in der Pubertät Orientierung geben“, vergleicht die Rolle der Eltern mit einem Leuchtturm, der den Schiffen im Hafen – symbolisch für die Kinder – einen sicheren Weg zeigt. Dies gelinge nur, wenn die Eltern selbst stabil seien und sich ihrer eigenen Lebenssituation bewusst sind. Ein solides Fundament erfordere nach Ansicht der Therapeutin tiefe Selbstreflexion. „Nur so können sie Werte, Regeln und Grenzen vermitteln“, betont sie. Diese Philosophie basiert auf einer aktiven Rolle der Eltern, die keine Veränderungen von den Kindern erwarten, sondern durch ihr eigenes Verhalten Vorbilder sein.

In der Praxis bedeutet dies, dass Leuchtturm-Eltern nicht versuchen, alle Probleme für ihre Kinder zu lösen, sondern ihnen Raum geben, eigene Erfahrungen zu machen. Gleichzeitig bleiben sie präsent und engagieren sich aktiv im Leben ihrer Kinder. So entwickelt sich eine positive Beziehung, in der sowohl Freiräume als auch klare Grenzen existieren. Ein Beispiel hierfür ist der Umgang mit Social Media. Anstatt einfach Verbote auszusprechen, sollten Eltern sich mit den Plattformen auseinandersetzen, die Interessen ihrer Kinder verstehen und gemeinsam Regeln festlegen.

Diese Methode führt laut Hubermann dazu, dass Kinder selbstbewusster und sicherer im Umgang mit Herausforderungen werden. Besonders wichtig sei es während der Pubertät, wo Eltern zwar präsent bleiben, aber auch Zeit nehmen sollen, um Lösungen zu finden. Eine typische Strategie sei es, den Kindern zuzuhören und anzuerkennen, dass ein Problem besteht, ohne sofortige Antworten zu liefern. Dies vermittelte den Jugendlichen das Gefühl, ernst genommen zu werden, was langfristig zu mehr Vertrauen und Offenheit führe.

Die Leuchtturm-Methode hat nachweislich positive Auswirkungen auf die Entwicklung der Kinder. Rückblickend berichten viele junge Erwachsene, dass sie durch diese Art der Erziehung Sicherheit und Unterstützung erfahren haben. Sie lernen, mutig Entscheidungen zu treffen und flexibel auf neue Situationen einzugehen. Durch authentische Gespräche bleibt auch später im Leben die Verbindung zwischen Eltern und Kindern erhalten, sodass die Kinder weiterhin Rat suchen, wenn sie ihn benötigen.

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