Das Auto
Marder-Schäden an Elektroautos: Ein wachsender technischer und finanzieller Herausforderung
2025-05-05

In Deutschland stellen Marder eine zunehmende Bedrohung für Elektrofahrzeuge dar. Diese Nagetiere fühlen sich in Autos besonders wohl und verursachen durch ihr Knabbern an Kabeln beträchtliche Schäden, insbesondere bei Fahrzeugen mit komplexer Hochvolttechnik. Die jährlichen Schadenskosten belaufen sich deutschlandweit auf 90 Millionen Euro und könnten mit dem Anstieg der Elektroautozahlen weiter steigen. Während herkömmliche Verbrennungsmotoren von solchen Bissen meist weniger betroffen sind, können Reparaturen an E-Autos erheblich teurer werden.

Die Zahl der jährlich gemeldeten Marderschäden liegt laut Angaben des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) zwischen 200.000 und 220.000 Fällen. Obwohl die durchschnittlichen Kosten pro Schaden bei etwa 400 Euro liegen, unterscheiden sich die Reparaturausgaben je nach Fahrzeugtyp stark. Bei Elektroautos können die Kosten aufgrund der spezifischen Technologie schnell in vierstellige Höhen steigen. So beschreibt Markus Schulligen, ein Kfz-Meister aus dem Saarland, dass selbst kleinste Beschädigungen am Hauptkabelstrang zu umfangreichen Austauschmaßnahmen führen können.

Der Hauptkabelstrang, der vom Ladestecker bis zur Batterie im Unterboden reicht, ist besonders anfällig für Zähne dieser Tiere. Da es sich hierbei um Hochvolttechnik handelt, darf diese nicht repariert, sondern muss komplett ersetzt werden. Dies birgt Kosten in Höhe von etwa 3.500 Euro allein für den Austausch des Kabels und dessen Installation. Hinzu kommen möglicherweise weitere notwendige Reparaturen, was die Gesamtkosten deutlich erhöht.

Langfristig wird nach einer technologischen Lösung gesucht, um dieses Problem zu bekämpfen. Niklas Burmester, Chef der saarländischen Kfz-Innung, sieht Hoffnung in der Entwicklung neuer, robustere Materialien, die den Mardern standhalten. Gleichzeitig erwarten Experten, dass steigende Schadenskosten auch zu höheren Versicherungsprämien führen werden. Bis dahin bieten Produkte wie Anti-Marder-Mittel eine kurzfristige Abwehrmöglichkeit gegen diese Gefahr.

Die Situation zeigt klar, dass sowohl Hersteller als auch Versicherungsunternehmen gemeinsam an einer Lösung arbeiten müssen, um die wachsende Herausforderung durch Marderschäden zu bewältigen. Durch innovative Materialien und bessere Sicherheitsvorkehrungen könnte die Belastung für Fahrzeugbesitzer verringert werden, während gleichzeitig die langfristigen Kosten kontrolliert bleiben.

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