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Märkische Kliniken: Führungskräfte-Fluktuation und Herausforderungen bei der Patientenversorgung
2024-10-20
Die Märkischen Kliniken in Lüdenscheid stehen vor einer Reihe von Personalherausforderungen. In den letzten Monaten haben mehrere Chefärzte ihre Kündigungen eingereicht, was zu Unstimmigkeiten und Vakanzen in verschiedenen Abteilungen führt. Gleichzeitig gibt es eine Versorgungslücke für junge Diabetes-Patienten, die dringend Hilfe benötigen. Die Klinikleitung betont, dass es sich nicht um eine Häufung von Kündigungen handelt, sondern um einen branchenweiten Trend. Dennoch müssen die Verantwortlichen schnell Lösungen finden, um die Versorgung der Patienten sicherzustellen.
Personelle Herausforderungen in den Märkischen Kliniken
Abgänge von Chefärzten und Oberärzten
In den letzten Monaten haben mehrere Führungskräfte der Märkischen Kliniken ihre Kündigungen eingereicht. Dazu gehören der Chefarzt der Klinik für Allgemeine Innere Medizin, Gastroenterologie und Endokrinologie, Prof. Dr. Joachim Teichmann, sowie der Chefarzt der Klinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Prof. Dr. Heiko Alfke. Beide werden das Klinikum zum 31. März 2025 verlassen. Darüber hinaus haben auch drei Oberärzte und der Leitende Oberarzt der Kinderklinik gekündigt.Die Gründe für die Kündigungen sind vielfältig. Laut Insider-Informationen spielen Überlastung, Unstimmigkeiten mit der Geschäftsführung und ein Mangel an ärztlichem Personal eine Rolle. Kliniksprecherin Sigrid Bicking betont jedoch, dass es sich nicht um eine Häufung von Kündigungen handele. In den letzten zehn Jahren habe es im Schnitt zwei Wechsel pro Jahr auf Chefarztpositionen gegeben, was in der Branche durchaus üblich sei.Herausforderungen bei der Nachbesetzung
Die Suche nach geeigneten Nachfolgern für die vakanten Positionen ist eine Herausforderung. Laut Bicking haben die Kündigungen zum Teil einen Vorlauf von mehreren Monaten oder sogar Jahren. Die Klinikleitung hat bereits begonnen, nach neuen Chefärzten zu suchen.Der Ärztemangel und die vielfältigen Karrieremöglichkeiten für junge Mediziner erschweren die Gewinnung von qualifiziertem Personal zusätzlich. "Dass ein Chefarzt länger als 20 Jahre in einer Klinik bleibt, ist heute die Ausnahme. Selbst zehn bis 20 Jahre sind selten", erklärt Bicking. Viele Ärzte wechseln heute häufiger den Arbeitgeber und binden sich nicht mehr so lange an ein Haus.Auswirkungen auf die Patientenversorgung
Die Kündigungen und Vakanzen haben auch Auswirkungen auf die Patientenversorgung. So musste die Diabetes-Ambulanz der Kinderklinik ihre Rezeptausstellung für rund 100 junge Patienten einstellen, da eine ärztliche Kollegin die Klinik verlassen hat. Die Klinikleitung sucht nun nach Lösungen, um die Versorgung dieser Patienten schnellstmöglich wiederherzustellen.Auch in anderen Bereichen ist die Belastung für das verbliebene Personal hoch. Laut Bicking hat die Klinikleitung in einem weiteren Fachbereich auf eine Überlastungsanzeige reagiert und das Dienstmodell angepasst. Dennoch bleibt die Personalsituation eine Herausforderung, die es zu meistern gilt.Bemühungen der Klinikleitung
Die Klinikleitung betont, dass sie die Situation ernst nimmt und nach Lösungen sucht. So laufen noch Gespräche zwischen Geschäftsführer Dr. Thorsten Kehe und Chefarzt Dr. Holger Frenzke, um die Zusammenarbeit fortzusetzen. Auch die Nachbesetzung der vakanten Positionen hat höchste Priorität.Gleichzeitig versichert Kliniksprecherin Bicking, dass die Kinderklinik trotz der Kündigungen nicht gefährdet sei. Es gebe weiterhin Ärzte in der Abteilung, die von Honorarärzten unterstützt werden. Auch Chefarzt und Leitender Oberarzt seien noch im Dienst.Insgesamt zeigt sich, dass die Märkischen Kliniken vor erheblichen Herausforderungen stehen. Die Personalengpässe und Vakanzen in den Führungspositionen erfordern schnelles Handeln, um die Versorgung der Patienten sicherzustellen. Die Klinikleitung ist gefordert, attraktive Arbeitsbedingungen zu schaffen und qualifiziertes Personal zu gewinnen und zu halten.