Rezepte
Nachhaltige Transformation: Wie Einzelhändler durch Transparenz und Partnerschaft Wettbewerbsvorteile erzielen
2024-10-24
Stephanie Essack, CSR-Managerin der Modehäuser Ramelow, berichtet bei ihrem Vortrag auf dem Roundtable von Hachmeister und Partner über die Nachhaltigkeitsstrategie des Familienunternehmens mit fünf Standorten und 253 Mitarbeitern. Franziska von Becker, Principal bei der Unternehmensberatung Hachmeister+Partner (H+P), spricht derzeit lieber von Transparenz als von Nachhaltigkeit. Dass beides unmittelbar zusammenhängt und einander bedingt, zeigt einmal mehr der von ihr initiierte Roundtable für Händler, Hersteller und Dienstleister, der dieses Mal bei Tom Tailor in Hamburg stattfand.
Nachhaltigkeit als Wettbewerbsvorteil
Nachhaltigkeit ist heutzutage ein entscheidender Faktor für den Erfolg im Einzelhandel. Kunden legen immer größeren Wert auf umweltfreundliche und sozialverträgliche Produktion, faire Arbeitsbedingungen und eine transparente Lieferkette. Unternehmen, die diese Aspekte in ihrer Strategie verankern, können sich einen klaren Wettbewerbsvorsprung sichern. Stephanie Essack von den Modehäusern Ramelow berichtet, wie ihr Familienunternehmen diesen Weg konsequent verfolgt. Durch die Umstellung auf nachhaltige Materialien, die Optimierung der Produktionsprozesse und die Förderung lokaler Lieferanten konnten die Modehäuser ihre Umweltbilanz deutlich verbessern. Gleichzeitig stärkt das Engagement für Nachhaltigkeit das Vertrauen der Kunden und trägt zur Steigerung der Kundenbindung bei.Transparenz als Schlüssel zum Erfolg
Transparenz ist ein weiterer Schlüsselfaktor für den Erfolg im Einzelhandel. Kunden wollen heute genau wissen, woher ihre Produkte stammen, unter welchen Bedingungen sie hergestellt wurden und welchen ökologischen Fußabdruck sie hinterlassen. Unternehmen, die diese Informationen offen und ehrlich kommunizieren, gewinnen das Vertrauen ihrer Kunden. Franziska von Becker von Hachmeister+Partner betont, dass Transparenz weit über die Produktionsdetails hinausgeht. Auch die Unternehmensführung, die Finanzströme und die Entscheidungsprozesse müssen für Kunden und Stakeholder nachvollziehbar sein. Nur so können Einzelhändler glaubwürdig als verantwortungsbewusste Unternehmen auftreten.Praxisbeispiele aus dem Roundtable
Der von Hachmeister+Partner initiierte Roundtable für Händler, Hersteller und Dienstleister bot eine Plattform, um Best Practices und innovative Lösungen auszutauschen. So berichtete Stephanie Essack von einem besonderen Angebot eines Stammkunden, eines Bauern aus der Umgebung, der seine Eier direkt im Laden verkaufen wollte. Dieses Beispiel zeigt, wie Einzelhändler durch den Aufbau lokaler Lieferbeziehungen ihre Transparenz und Glaubwürdigkeit stärken können. Auch andere Teilnehmer präsentierten Konzepte, um die Nachhaltigkeitsperformance entlang der gesamten Wertschöpfungskette zu verbessern - von der Verwendung recycelter Materialien bis hin zu Reparatur- und Wiederverwendungsangeboten.Handlungsempfehlungen für den Einzelhandel
Aus den Diskussionen und Erfahrungsberichten des Roundtables lassen sich klare Handlungsempfehlungen für Einzelhändler ableiten:- Entwickeln Sie eine ganzheitliche Nachhaltigkeitsstrategie, die alle Unternehmensbereiche einbindet.- Investieren Sie in die Transparenz Ihrer Lieferkette und Produktionsprozesse.- Bauen Sie enge Partnerschaften mit lokalen Lieferanten auf, um die Regionalität Ihrer Angebote zu stärken.- Bieten Sie Reparatur- und Wiederverwendungsservices an, um die Lebensdauer Ihrer Produkte zu verlängern.- Kommunizieren Sie Ihre Nachhaltigkeitsaktivitäten aktiv und authentisch, um das Vertrauen Ihrer Kunden zu gewinnen.Nur wer Nachhaltigkeit und Transparenz als zentrale Erfolgsfaktoren versteht und konsequent umsetzt, wird langfristig im Einzelhandel bestehen können. Die Beispiele aus dem Roundtable zeigen, dass innovative Lösungen und der Aufbau starker Partnerschaften entlang der Wertschöpfungskette der Schlüssel zum Erfolg sind.