Journalismus
Neue Satellitennavigation am Flughafen BER: Besorgnis in den umliegenden Gemeinden
2025-01-16

Die geplante Einführung des satellitengestützten Navigationsverfahrens am Flughafen Berlin Brandenburg (BER) im Oktober dieses Jahres löst Bedenken über erhöhte Lärmbelästigung aus. Das Verkehrsministerium in Potsdam beruhigt, dass das Abflugverfahren im unmittelbaren Umfeld des Flughafens nicht verändert werden soll. Dennoch befürchten südöstliche Umlandgemeinden eine verstärkte Überfliegung und damit verbundene belastende Auswirkungen. Die EU-Verordnung zur Umstellung auf leistungsbasierte Navigation (PBN) bis 2030 verspricht Effizienzsteigerung und Emissionsreduktion, doch die lokalen Gemeinden fordern Kompromisslösungen, um negative Folgen zu minimieren.

EU-weite Umstellung auf satellitengestützte Navigation

Die geplanten Änderungen an der Flugnavigation am Flughafen BER sind Teil eines größeren EU-weiten Projekts. Bis 2030 sollen alle Mitgliedstaaten die bodengestützte Navigation durch ein satellitengestütztes System ersetzen. Dieses neue Verfahren verspricht verbesserte Flugeffizienz und geringere Umweltauswirkungen. Obwohl die Umstellung erst in acht Jahren vollständig umgesetzt sein soll, bereitet sie bereits jetzt Anpassungen vor, die Kontroversen hervorrufen.

Das Projekt zielt darauf ab, die Flugsicherheit zu erhöhen und gleichzeitig den Treibstoffverbrauch zu senken. Durch die präzisere Steuerung von Flugrouten lässt sich auch die Überfliegung dicht besiedelter Gebiete reduzieren. Die internationale Zivilluftfahrtorganisation ICAO hat Richtlinien vorgegeben, die diese Umstellung fördern. Allerdings müssen lokale Bedenken ernst genommen werden, um einen fairen Kompromiss zwischen technologischem Fortschritt und Lebensqualität zu finden.

Kompromissvorschläge und lokale Beteiligung

In den umliegenden Gemeinden gibt es starke Bedenken bezüglich der neuen Flugrouten. Fünf märkische Gemeinden haben daher konkrete Vorschläge unterbreitet, um eine mögliche Verschlimmerung des Fluglärms zu verhindern. Diese Ansätze basieren auf erfolgreichen Modellen anderer Flughäfen und sollen die Belastung für die Bevölkerung minimieren. Eine enge Zusammenarbeit zwischen Experten und lokalen Vertretern ist dabei entscheidend.

Der Bürgermeister von Zeuthen schlägt beispielsweise vor, die Startpunkte zu optimieren und festgelegte Ideallinien einzuführen, wie dies bereits am Flughafen Frankfurt erfolgreich praktiziert wird. Zusätzlich wird empfohlen, die späteste Abhebungspunkte auf der Startbahn anzupassen, um die Überfliegung bewohnter Gebiete zu reduzieren. Diese Maßnahmen könnten dazu beitragen, die negativen Auswirkungen der neuen Technologie zu mildern und gleichzeitig die Vorteile der moderneren Navigation zu nutzen. Die Gemeinden betonen zudem die Notwendigkeit einer sorgfältigen Prüfung und Zustimmung durch die Fluglärmkommission, bevor endgültige Entscheidungen getroffen werden.

more stories
See more