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Paracetamol-Challenge: Ein gefährlicher Trend oder ein Internet-Mythos?
2025-03-02

In den letzten Tagen hat sich die Diskussion um die sogenannte „Paracetamol-Challenge“ verstärkt. Ärzte, Apotheker und Gesundheitsbehörden warnten eindringlich vor diesem vermeintlichen Trend, bei dem Jugendliche hohe Dosen des Schmerzmittels Paracetamol einnehmen sollen. Diese Warnungen haben jedoch aufmerksame Beobachter dazu gebracht, genauer hinzusehen. Laut Experten für Faktenüberprüfung existiert diese Challenge tatsächlich nicht. Dennoch bleibt die Bedrohung durch gefährliche Online-Trends real, insbesondere für jugendliche Social-Media-Nutzer.

Gefahren im Netz: Der Mythos der Paracetamol-Challenge

In einer Zeit, in der soziale Medien den Alltag junger Menschen zunehmend prägen, breiten sich digitale Herausforderungen schnell aus. Aktuell wurde besonders die „Paracetamol-Challenge“ thematisiert, bei der angeblich junge Menschen absichtlich hohe Dosen des Medikaments einnehmen sollten. Diese Praxis könnte schwerwiegende gesundheitliche Folgen haben, darunter Leberschäden oder sogar den Tod. Dr. Dilek Önaldi-Gildein vom Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte Bayern betonte die tödliche Gefahr einer Überdosis. Sie erklärte, dass selbst nach der Einnahme von Paracetamol keine sofortigen Symptome auftreten müssen, was die Situation noch gefährlicher macht.

Allerdings haben Faktenprüfer wie Mimikama und auch TikTok selbst bestätigt, dass es keinerlei Beweise gibt, die die Existenz dieser spezifischen Challenge belegen. Stattdessen wird angenommen, dass es sich um einen Fake handelt, der bereits 2015 in ähnlicher Form kursierte. Dies hebt die Notwendigkeit hervor, Informationen kritisch zu hinterfragen und Quellen zu überprüfen.

Von einem journalistischen Standpunkt aus zeigt dieses Beispiel die Bedeutung sorgfältiger Recherche und der Verantwortung der Medien, fundierte Informationen zu verbreiten. Es ist entscheidend, dass Eltern ihre Kinder darüber aufklären, welche Risiken mit gefährlichen Trends verbunden sind. Offene Gespräche können helfen, Misstrauen zu beseitigen und das Verständnis für potenzielle Gefahren zu fördern. Die Rolle der Erwachsenen besteht darin, sowohl als Informationsquelle als auch als vertrauenswürdige Begleitung zu dienen, ohne dabei die Neugier der Jugendlichen vollständig zu unterdrücken.

Lulzana Musliu von der Stiftung Pro Juventute rät daher, den Interessen der Jugendlichen auf offene Weise zu begegnen und gleichzeitig die damit verbundenen Risiken klar zu kommunizieren. Nur so können wir sicherstellen, dass die jüngere Generation bewusst und verantwortungsvoll mit den Herausforderungen des digitalen Zeitalters umgeht.

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