Die heutige Generation von Kindern und Jugendlichen steht vor einer Vielzahl von Herausforderungen, die sich auf ihren schulischen Erfolg auswirken. Psychische Belastungen wie Angststörungen haben seit der Corona-Pandemie stark zugenommen. Experten sehen vielfältige Ursachen dafür, darunter gesellschaftliche Unsicherheit und soziale Medien. Diese Entwicklung führt zu einem erhöhten Bedarf an psychologischer Versorgung und erfordert eine enge Zusammenarbeit zwischen Schule und Psychotherapie.
In den vergangenen Jahren sind Kinder zunehmend mit globalen Krisen konfrontiert worden, was ihre Selbstsicherheit beeinträchtigt. Die Expertin Andrea Schneider erklärt, dass diese Unsicherheit auch bei Erwachsenen besteht und sich auf die jüngere Generation überträgt. Wenn Kinder weniger soziale Kontakte haben, wird ihre Unsicherheit verstärkt. Dies führt dazu, dass sie lieber in ihrem Zimmer bleiben und sich in virtuellen Welten zurückziehen, was wiederum ihre Fähigkeit zur Selbstwirksamkeit beeinträchtigt.
Die Verunsicherung der Kinder ist eng mit der ihrer Eltern verbunden. Viele Eltern können den Fragen ihrer Kinder nicht mehr nachkommen, was die Unsicherheit weiter verstärkt. Selbstsicherheit entwickelt sich durch Handeln und Erfahrungen. Wenn Kinder jedoch immer weniger aktiv werden und sich in ihren Zimmern verstecken, entsteht eine Spirale der Unsicherheit. Soziale Medien tragen hierzu noch hinzu, indem sie vorgeben, wie Kinder sein sollten, statt sie als sie selbst zu akzeptieren. Diese Dynamik führt dazu, dass viele Kinder sich nicht mehr trauen, neue Dinge auszuprobieren und somit ihre Entwicklung behindern.
Der Bedarf an psychologischer Unterstützung hat deutlich zugenommen, während die Versorgungskapazitäten oft überfordert sind. Es gibt einen Mangel an Praxen und Kliniken, die sich auf Kinder- und Jugendpsychiatrie spezialisiert haben. Eine mögliche Lösung wäre eine bessere Verzahnung von Klinik und Praxis sowie mehr Anreize für Ärzte, sich in Gebieten mit hoher Nachfrage niederzulassen. Schulen benötigen ebenfalls niedrigschwellige Angebote, um das Wohlbefinden der Schüler zu verbessern.
Politiker wie Kai Gehring fordern eine Verbesserung der personellen Ausstattung in Schulen und stärkere Unterstützung durch multiprofessionelle Teams. Dies könnte durch eine enge Zusammenarbeit von Lehrkräften, Schulsozialarbeitern und -psychologen realisiert werden. Zusätzlich spielen Programme, die Eltern dabei unterstützen, ihre Kompetenzen zu stärken, eine wichtige Rolle. Viele Eltern fühlen sich isoliert und trauen sich nicht, über ihre Probleme zu sprechen. Hier könnten unterstützende Maßnahmen helfen, ihnen mehr Sicherheit zu geben und somit auch ihren Kindern.