Das Regierungsprogramm bietet eine Reihe von Initiativen, die das Leben vieler Familien verbessern könnten. Besonders hervorgehoben werden Väterbeteiligung, finanzielle Sicherheit und Kinderrechte in der Fortpflanzungsmedizin. Gleichzeitig gibt es Bereiche, die noch konkretisiert werden müssen, um ihre volle Wirkung entfalten zu können. Die Aktion Leben betont dabei die Notwendigkeit einer klaren Umsetzung dieser Vorhaben, insbesondere bei der Bekämpfung von Frauen- und Kinderarmut.
Die neue Regierung plant, Karenzen und Kinderbetreuungsgeld so zu reformieren, dass Partnerschaftlichkeit und Väterbeteiligung gefördert werden. Dieser Ansatz findet Zustimmung bei der Aktion Leben, da er gleichberechtigte Elternrollen unterstützen soll. Traditionelle Rollenbilder sollen durch eine gerechtere Aufgabenverteilung abgelöst werden, was langfristig auch positive Auswirkungen auf die Kinder haben könnte.
Der Vorschlag zur Verpflichtung der Teilung von Karenzzeiten zwischen den Elternteilen wird als besonders sinnvoll angesehen. In vielen europäischen Ländern hat sich dieses Modell bereits bewährt. Martina Kronthaler, Generalsekretärin der Aktion Leben Österreich, betont die Bedeutung solcher Reformen: "Väterbeteiligung ist nachweislich förderlich für das Familiengefüge." Zudem wird vorgeschlagen, verpflichtende Elternberatung bis zum ersten Geburtstag des Kindes einzuführen, um frühzeitig Unterstützung anzubieten und partnerschaftliche Arbeitsteilung zu fördern.
Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf der Verbesserung der finanziellen Sicherheit von Alleinerziehenden. Der geplante Unterhaltsgarantie-Fonds soll helfen, existenzielle Sorgen zu lindern, wenn Väter nicht auffindbar oder zahlunswillig sind. Diese Maßnahme könnte viele Mütter vor Armut schützen, die oft monatelang ohne Unterstützung dastehen. Eine stärkere Finanzierung der Familienberatung aus dem Familienlastenausgleichfonds wird ebenfalls begrüßt, um diese wichtigen Dienstleistungen sicherzustellen.
Auch in der Fortpflanzungsmedizin gibt es Fortschritte. Das Verbot der Leihmutterschaft wird beibehalten, während ein Eizellen- und Samenspendenregister eingeführt werden soll. Allerdings bleibt Klarheit über die Überarbeitung des Reproduktionsrechts offen, insbesondere bezüglich anonymen Spenden. Die Aktion Leben lehnt Anonymität ab, da sie mit Kinderrechten unvereinbar sei. Stattdessen wird die Weiterentwicklung des Eltern-Kind-Passes befürwortet, um Eltern besser zu unterstützen und informiert zu machen.