In den letzten Wochen hat sich die aktuelle Grippewelle in Deutschland intensiviert, wobei Kinder besonders stark betroffen sind. Viele kleine Patienten müssen aufgrund schwerer Verläufe im Krankenhaus behandelt werden. Ärzte warnen vor spezifischen Symptomen und raten Eltern, besondere Aufmerksamkeit zu schenken, wenn ihre Kinder Erkältungszeichen zeigen. Die Situation ist ernst, aber noch nicht dramatisch, obwohl einige Kliniken bereits überlastet sind und Patienten in andere Städte verlegt werden müssen.
In der kühlen Jahreszeit haben sich die Krankenhäuser mit ungewöhnlich vielen Fällen von schweren Grippeverläufen bei Kindern beschäftigen müssen. Besonders in Berlin und Bonn berichten Kinderärzte von einer deutlichen Zunahme solcher Fälle. Der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Gesellschaft für Pädiatrische Infektiologie, Tobias Tenenbaum, erklärt: „In diesem Jahr ist die Grippewelle bemerkenswert stark.“ Lungenentzündung, schwere Bronchitis und Fieberkrämpfe sind häufige Komplikationen, die bei kleinen Patienten auftreten. In einigen Fällen müssen Kinder sogar auf die Intensivstation verlegt werden, da sie plötzlich Schwierigkeiten beim Laufen oder starke Schmerzen in den Beinen erleben.
Aufgrund dieser Entwicklung mahnen Experten wie Axel Gerschlauer, Sprecher des Berufsverbands der Kinder- und Jugendärzte Nordrhein, Eltern zur Vorsicht. Besonders dann, wenn Kinder Probleme beim Atmen, Appetitlosigkeit oder anhaltendes Fieber aufweisen, sollte ärztlicher Rat eingeholt werden. Eine Impfung gegen die Grippe könnte viele dieser schweren Verläufe verhindern, so die Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände. Diese empfiehlt eine Prophylaxe auch für gesunde Kinder, um den Herdenschutz zu stärken.
Die Ständige Impfkommission (Stiko) legt ebenfalls Wert auf eine gezielte Immunisierung bestimmter Risikogruppen, darunter Menschen über 60 Jahren, Schwangere und Personen mit chronischen Erkrankungen. Ein weiterer Lichtblick ist die positive Wirkung des neuen RSV-Schutzes für Neugeborene und Säuglinge, der seit letztem Jahr empfohlen wird und bereits erste Erfolge zeigt.
Von einem Journalisten her gesehen, bietet diese Situation wichtige Lehren. Sie verdeutlicht die Notwendigkeit frühzeitiger Prävention und Impfungen, um schwerwiegende Krankheitsverläufe abzuwehren. Auch zeigt sie, wie wichtig es ist, auf spezifische Symptome zu achten und rechtzeitig medizinische Hilfe in Anspruch zu nehmen. Durch informierte Entscheidungen können Eltern dazu beitragen, dass ihre Kinder sicher durch die kalte Jahreszeit kommen.