Die Anzahl der schweren Grippe-Erkrankungen bei Kindern ist in den letzten Wochen stark gestiegen. Besonders betroffen sind Kinder im Alter von fünf bis acht Jahren, die oft mit schweren Symptomen ins Krankenhaus eingewiesen werden müssen. Experten warnen vor besorgniserregenden Zeichen wie Lungenentzündung, Bronchitis oder Fieberkrämpfen. Eltern sollten besonders aufmerksam sein, wenn ihre Kinder Schwierigkeiten beim Atmen haben, nicht genug essen oder das Fieber anhält. Impfungen gegen Influenza und RSV bieten einen wichtigen Schutz, insbesondere für Risikogruppen.
Die Grippe-Welle hat dieses Jahr eine ungewöhnliche Stärke erreicht, wobei besonders jüngere Kinder unter den Folgen leiden. Die Zahl der Hospitalisierungen ist seit Jahresbeginn deutlich gestiegen. Experten weisen darauf hin, dass viele dieser Fälle durch mangelnde Immunisierung begünstigt werden. Besonders betroffen sind Kinder zwischen fünf und acht Jahren, die häufiger mit schweren Symptomen wie Lungenentzündung und Bronchitis ins Krankenhaus kommen.
Insgesamt zeigen die Daten der Deutschen Gesellschaft für Pädiatrische Infektiologie (DGPI), dass im Februar etwa fünfmal so viele Kinder mit Grippe-Symptomen in Kliniken kamen als noch im Januar. Der DGPI-Vorsitzende Tobias Tenenbaum erklärt: „Die aktuelle Grippewelle ist relativ stark.” Auch das Robert Koch-Institut (RKI) berichtet von außergewöhnlich vielen infizierten Schulkindern und Kleinkindern, die stationäre Behandlung benötigen. Besonders beunruhigend sind die Fälle von Muskelentzündungen, die sich vor allem in den Waden bemerkbar machen und dazu führen können, dass die Kinder kaum noch laufen können.
Eltern sollten besonders auf bestimmte Warnzeichen achten, um frühzeitig medizinische Hilfe zu suchen. Wenn ein Kind Schwierigkeiten beim Atmen hat, nicht ausreichend isst, das Fieber nach mehreren Tagen nicht abebbt oder der Allgemeinzustand sich verschlechtert, ist es ratsam, einen Arzt aufzusuchen. Diese Symptome können auf eine schwere Verlaufsform der Grippe hindeuten, die möglicherweise eine stationäre Behandlung erfordert.
Der Mediziner Tobias Tenenbaum betont die Bedeutung einer rechtzeitigen ärztlichen Beratung. Vorerkrankungen wie Asthma können das Risiko erhöhen, aber auch gesunde Kinder können schwer erkranken. Obwohl in Deutschland keine allgemeine Grippe-Impfempfehlung für gesunde Kinder besteht, empfiehlt die Ständige Impfkommission (Stiko) Impfungen für bestimmte Risikogruppen ab sechs Monaten. Zusätzlich zeigt sich ein positiver Effekt durch die neu empfohlene RSV-Impfung, die seit letztem Jahr verabreicht wird. Diese Impfung hat dazu beigetragen, die RSV-Welle deutlich kleiner zu halten als in früheren Jahren. Die Akzeptanz ist hoch, was auf eine steigende Bewusstseinbildung hinsichtlich der Notwendigkeit von Impfungen schließen lässt.