Eltern Kinder
Studie zur Auswirkung langer Kita-Tage auf Kinder
2025-03-27

Eine umfassende Meta-Studie hat sich mit der Frage beschäftigt, ob die Dauer der Betreuung in Kitas einen negativen Einfluss auf das Verhalten von Kindern haben könnte. Die Studie untersuchte Daten von über 10.000 Kindern aus verschiedenen Ländern und kam zu dem Schluss, dass lange Betreuungszeiten an sich keine Verhaltensauffälligkeiten verursachen. Allerdings betont sie die Bedeutung hoher Qualitätsstandards bei der Betreuung. In Deutschland zeigt sich jedoch ein dramatischer Fachkräfte-Mangel, was die Qualität gefährdet.

Ausgewogene Betreuung: Internationale Erkenntnisse und nationale Herausforderungen

In einer weitreichenden internationalen Meta-Studie wurden die Auswirkungen langer Betreuungszeiträume auf Kinder im Vorschulalter analysiert. Das Team unter Leitung von Catalina Rey-Guerra aus dem Boston College in Massachusetts stellte fest, dass eine längere Zeit in Kitas nicht zwangsläufig zu problematischen Verhaltensweisen führt. Im Gegenteil, es gibt Hinweise darauf, dass frühkindliche Betreuung langfristige Bildungsvorteile bietet. Doch diese positiven Effekte setzen voraus, dass die Betreuung qualitativ hochwertig ist. Besonders kritisch wird die Situation in Deutschland, wo ein dramatischer Fachkräftemangel viele Einrichtungen belastet. In vielen Fällen müssen Eltern mit reduzierten Öffnungszeiten oder unzureichendem pädagogischem Angebot leben.

Die Untersuchung fand statt in einem Zeitraum, in dem weltweit die Nachfrage nach Tagesstätten stark zugenommen hat. Die Forscher werteten dabei Einschätzungen sowohl von Lehrkräften als auch von Eltern aus. Diese ergaben, dass Aggressionsverhalten oder Ruhelosigkeit nicht durch die Länge des Aufenthalts bedingt sind, sondern vielmehr durch die Struktur und Qualität der Betreuung.

Von besonderer Dringlichkeit erscheint die Situation in deutschen Kitas, wo trotz steigender Nachfrage der Mangel an qualifizierten Fachkräften zunimmt. Die Folgen sind Schließungen von Gruppen, gekürzte Betreuungszeiten und teilweise Rückgriff auf ungelernte Hilfskräfte.

Die Ergebnisse dieser Studie zeigen eindringlich die Notwendigkeit, den Personalmangel in diesem Bereich zu bekämpfen. Es gilt, mehr investiert und spezifische Maßnahmen ergriffen zu werden, um die Qualität der Betreuung sicherzustellen.

Als Journalistin betrachtet man die Studie als wichtigen Aufruf zur Aktion. Sie verdeutlicht, dass die Herausforderungen in der Kinderbetreuung nicht nur privatwirtschaftlich, sondern auch gesellschaftspolitisch gelöst werden müssen. Ohne qualifizierte Fachkräfte und angemessene Rahmenbedingungen kann selbst die beste Infrastruktur ihre volle Wirkung nicht entfalten. Dies sollte uns dazu ermutigen, weiterhin nachhaltige Lösungen zu suchen, die sowohl den Bedürfnissen der Kinder als auch denen der Fachkräfte gerecht werden.

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