Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj nutzte die Münchner Sicherheitskonferenz, um nach verstärkter Beteiligung Europas an Friedensgesprächen und sicherheitspolitischen Strategien zu rufen. Er betonte die Notwendigkeit einer gemeinsamen Verteidigungsstrategie zwischen Europa, den USA und der Ukraine sowie die Bedeutung von Sicherheitsgarantien für einen dauerhaften Frieden. Zudem äußerte er seine Sorge, dass Europa bei Verhandlungen zwischen den USA und Russland übergangen werden könnte. Diese Äußerungen erfolgten inmitten zunehmender Unsicherheit über die Haltung der US-Regierung zum Krieg.
Selenskyj unterstrich die Notwendigkeit, dass Europa aktiv an Gesprächen teilnimmt, die einen möglichen Friedensprozess zwischen der Ukraine und Russland betreffen. Er drängte darauf, dass Europa zusammen mit den USA und der Ukraine eine einheitliche Verteidigungs- und Sicherheitsstrategie entwickeln sollte. Dies sei unerlässlich, um künftige Konflikte zu verhindern und einen stabilen Frieden zu gewährleisten. Die Forderung kam im Kontext von Bedenken, dass Europa und die Ukraine bei Verhandlungen zwischen den USA und Russland außen vor bleiben könnten.
Der ukrainische Präsident wies auf das Engagement Frankreichs hin, das den Grundsatz verteidigt, keine Entscheidungen ohne die Ukraine zu treffen. Diese Position unterstütze er vollständig. Selenskyj argumentierte, dass eine starke europäische Präsenz an Verhandlungstischen notwendig sei, um sicherzustellen, dass die Interessen der Ukraine berücksichtigt werden. Er betonte, dass die Ukraine nur mit der Unterstützung ihrer Verbündeten, insbesondere der USA, eine Chance habe, den Krieg zu überstehen. Ohne diese Unterstützung seien die Aussichten düster.
Eine der wichtigsten Voraussetzungen für einen gerechten und nachhaltigen Frieden sei die Gewährleistung von Sicherheitsgarantien für die Ukraine, so Selenskyj. Diese Garantien seien entscheidend, um dem Land langfristig Schutz zu bieten und einen neuen Krieg zu verhindern. Der ukrainische Präsident deutete an, dass ein Beitritt zur NATO die beste Form dieser Sicherheitsgarantien darstellen würde. Diese Aussage wurde in einem Treffen mit US-Vizepräsident J.D. Vance gemacht, welches jedoch keinen klaren Fahrplan für ein Ende des Krieges ergab.
In einem Interview lobte Selenskyj den US-Präsidenten Donald Trump als "einen starken Mann", der sich auf die Seite der Ukraine schlagen und Putin dazu bringen könne, den Krieg zu beenden. Diese Worte wurden inmitten zunehmender Unsicherheit über die US-Haltung zum Krieg geäußert. Trump hatte bereits angedeutet, dass die Ukraine möglicherweise Territorien an Russland abtreten müsse, um einen Deal zu erreichen. Diese Aussagen führten zu weiterer Unruhe und Unsicherheit bezüglich der zukünftigen Entwicklung des Konflikts. Die USA und Europa stehen vor einer Zeitenwende in ihren Beziehungen, was sich auch auf der Münchner Sicherheitskonferenz zeigte, wo deutliche Worte zum transatlantischen Verhältnis gewählt wurden.