Eltern Kinder
Unterstützung für Kinder aus Suchtfamilien in Ravensburg notwendig
2025-02-14

In den Regionen um Ravensburg gibt es einen Mangel an spezialisierten Unterstützungsservices für Kinder, die unter dem Einfluss von Eltern mit Abhängigkeitsproblemen leben. Ein Beispiel hierfür ist die Geschichte einer Caritas-Klientin und ihrer achtjährigen Familie, die dringend eine spezielle Betreuungsgruppe benötigen. Diese Gruppen bieten wichtige Ressourcen und Unterstützung, um den Kindern bei der Bewältigung ihrer schwierigen Situation zu helfen.

Die Klientin litt seit vielen Jahren an Alkohol- und Opiatabhängigkeit. Während ihrer Schwangerschaft suchte sie Unterstützung durch ein Substitutionsprogramm und nahm anschließend an einer stationären Mutter-Kind-Therapie teil. Diese Therapie half ihr, ihre Krankheit besser zu verstehen und gleichzeitig ihrem Sohn eine stabile Umgebung zu bieten. Trotz dieser Bemühungen bleibt der Alltag nach der Therapie weiterhin eine Herausforderung. Sie ringt mit emotionalen Belastungen, Schuldgefühlen und hat Angst, mit ihrem Sohn über ihre Sucht zu sprechen.

Die Zahl der Kinder, die mit einem oder zwei Elternteilen aufwachsen, die unter Abhängigkeit leiden, liegt in Deutschland bei etwa drei Millionen. Diese Kinder haben ein erhöhtes Risiko, später selbst an Sucht oder psychische Erkrankungen zu leiden. Präventive Maßnahmen sind daher besonders wichtig. Programme wie „Trampolin“ bieten solche präventiven Maßnahmen und helfen Kindern, soziale und emotionale Kompetenzen aufzubauen.

Das Programm „Trampolin“ ist eine bewährte Methode, die speziell für Kinder aus solchen Familien entwickelt wurde. Es bietet ihnen die Möglichkeit, spielerisch wichtige Fähigkeiten zu erlernen und sich in einem geschützten Raum sicher zu fühlen. Die Eltern werden ebenfalls unterstützt und können Erfahrungen mit anderen betroffenen Eltern austauschen. Solche Programme laufen bereits erfolgreich in Nachbarregionen wie Biberach, aber im Landkreis Ravensburg gibt es bisher keine solchen Angebote.

Fehlende finanzielle Mittel verhindern die Einführung solcher Programme in Ravensburg. Dies bedeutet, dass Kinder wie A. oft ohne professionelle Hilfe mit ihrer schwierigen Situation allein bleiben. Die langfristigen Folgen können gravierend sein – sowohl für die Kinder als auch für die Gesellschaft. Die Aktionswoche vom 16. bis 22. Februar 2025 soll Aufmerksamkeit auf diese wichtige Frage lenken und mögliche Unterstützungsmöglichkeiten aufzeigen.

Der Fall von Frau Z. und ihrem Sohn zeigt deutlich, wie dringend Handlungsbedarf besteht. Die Einführung des „Trampolin“-Programms in Ravensburg wäre ein wichtiger Schritt, um Kindern aus suchtbelasteten Familien eine bessere Zukunft zu ermöglichen und gleichzeitig den Eltern Unterstützung zu bieten.

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