Ein französisches Unternehmen hat eine innovative Technik entwickelt, um den Vitamin-D-Gehalt in Mehlwurmpulver zu steigern. Nutriearth, ein Spezialist für die Bereicherung von Lebensmitteln mit Vitamin D, verwendet UV-Licht, um das Nährstoffprofil dieses Pulvers zu verbessern. Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) hat bestätigt, dass diese Methode sicher ist. Die Zulassung gilt jedoch nur für Nutriearth und ist auf fünf Jahre begrenzt. Diese Entwicklung hebt wichtige Fragen über die Zukunft der Insektenmehlprodukte und deren Rolle in einer gesunden Ernährung hervor.
Das Konzept der UV-Behandlung von Mehlwurmpulver wurde 2019 von Nutriearth eingeführt. Das Unternehmen spezialisiert sich auf die Anreicherung von Lebensmitteln für Menschen und Tiere mit Vitamin D. Durch die Belichtung mit UV-Licht wird der Vitamin-D-Gehalt im Pulver erhöht. Diese Technik zielt darauf ab, eine nachhaltige Quelle von essentiellen Nährstoffen bereitzustellen, die normalerweise durch Fleisch oder Milchprodukte erlangt werden. Im Jahr 2021 wurde der Gelbe Mehlwurm als "Neuartiges Lebensmittel" zugelassen, was bedeutet, dass getrocknete Larven seither als Ganzes oder gemahlen verkauft werden dürfen. Bis zu zehn Prozent können auch in verschiedenen Lebensmitteln wie Nudeln oder Keksen enthalten sein.
Die EU-Verordnung legt fest, dass Lebensmittel bis zu vier Gramm dieses UV-behandelten Mehlwurmpulvers pro 100 Gramm enthalten dürfen. Dies entspricht jedoch nur einem Bruchteil des täglichen Vitamin-D-Bedarfs bei Personen mit Mangel. Andere Lebensmittel wie Milch, Hefe oder Pilze werden ebenfalls mit UV-Licht behandelt, um den Vitamin-D-Gehalt zu erhöhen und Keime abzutöten. Es ist wichtig zu beachten, dass Produkte, die Insektenmehl enthalten, entsprechend gekennzeichnet sein müssen, da sie Allergien auslösen können. Hersteller nutzen oft diese Besonderheit sogar als Marketinghighlight und werben damit auf der Verpackung.
Insgesamt bietet die UV-Behandlung von Mehlwurmpulver eine interessante Möglichkeit, die Ernährung zu bereichern. Obwohl es noch einige offene Fragen gibt, insbesondere bezüglich der Notwendigkeit und Effizienz dieser Methode, bleibt sie ein vielversprechender Ansatz in der Entwicklung nachhaltiger und nährstoffreicher Lebensmittel. Die Anerkennung durch die EFSA und die klaren Kennzeichnungsregeln tragen dazu bei, dass Verbraucher informiert und geschützt sind.