Die radikal-islamistische Organisation Hamas hat angekündigt, die geplante Freilassung weiterer israelischer Geiseln vorläufig auszusetzen. Laut einem Sprecher der bewaffneten Al-Kassam-Brigaden wird diese Entscheidung bis Israel seine Verpflichtungen erfüllt. Trotz dieser Entwicklung bestätigte Hamas ihre Bereitschaft, den Waffenstillstand und die Vereinbarungen über den Austausch von Geiseln gegen palästinensische Gefangene zu respektieren. Die drei Geiseln, die am letzten Samstag freigelassen wurden, zeigten Anzeichen von physischem Erschöpfung, was in Israel für große Bestürzung sorgte. Die Hamas beschuldigte Israel, sich nicht an die Abmachungen zu halten, während Israel solche Vorwürfe zurückwies.
Am 8. Februar 2025 gab Essedin al-Kassam-Brigaden-Sprecher Abu Obeida bekannt, dass die Freilassung weiterer Geiseln bis auf Weiteres verschoben werde. Er begründete dies damit, dass Israel seine Verpflichtungen nicht erfülle. Diese umfassten unter anderem die Rückkehr von Vertriebenen in den nördlichen Gazastreifen, das Einhalten des Feuerstillstands sowie die unverzügliche Einfuhr von Hilfsgütern. Die Hamas betonte jedoch, dass sie grundsätzlich an den Vereinbarungen festhalte und sich an alle bisherigen Abkommen gehalten habe.
In Reaktion darauf bezeichnete Israels Verteidigungsminister Katz die Aktion als schweren Verstoß gegen das Waffenruheabkommen. Er wies die Militärstreitkräfte an, sich auf jedes mögliche Szenario vorzubereiten und die Grenzorte zu schützen. Zudem zog die israelische Armee sich aus dem Netzarim-Korridor im Gazastreifen zurück, was als weiterer Schritt im Friedensprozess angesehen wurde. Seit Inkrafttreten der Waffenruhe am 19. Januar wurden bereits fünf Mal Geiseln gegen Gefangene ausgetauscht. Der nächste geplante Austausch sah vor, dass drei israelische Geiseln gegen Hunderte palästinensische Häftlinge freikommen sollten.
Die jüngste Entwicklung wirft Fragen auf, ob die beiden Parteien tatsächlich in der Lage sind, ihre Versprechen einzuhalten und einen dauerhaften Frieden herbeizuführen. Während die Hamas behauptet, ihre Pflichten eingehalten zu haben, kritisiert sie Israels Handlungen und fordert eine strikte Einhaltung der Abmachungen. Die internationale Gemeinschaft hofft nun auf eine rasche Lösung des Konflikts, um weitere Eskalationen zu vermeiden und die Sicherheit aller Beteiligten zu gewährleisten.