Eltern Kinder
Warum eine kritische Sichtweise auf bedürfnisorientierte Erziehung notwendig ist
2025-04-19

Eine kontroverse Diskussion über moderne Erziehungsmethoden hat sich im Frühjahr 2025 durch ein Video einer bekannten Mutter und Instagram-Persönlichkeit entfacht. Elena Bridgers, die sich mit der Entwicklung der Mutterschaft beschäftigt, kritisiert den Trend zur gentle parenting-Methode und weist auf deren Grenzen hin. In ihrer Analyse betont sie drei zentrale Punkte, die nachdenklich stimmen. Zunächst argumentiert sie, dass diese Art der Erziehung nur in westlichen Kulturen üblich sei. Eine weitere Schwachstelle sieht sie darin, dass es keinen wissenschaftlichen Beweis für ihre Effizienz gebe. Schließlich klagt sie über die enorme Zeitinvestition, die diese Methode erfordere, was viele Eltern überfordere.

Die Reaktionen auf Bridgers' Beitrag sind gemischt. Während einige Follower ihre Meinung teilen, äußern andere Bedenken bezüglich der Interpretation von gentle parenting. Die Therapeutin Melanie Hubermann bestätigt, dass Missverständnisse über diese Erziehungsmethode existieren. Sie erklärt, dass das extrem bedürfnisorientierte Vorgehen manchmal missverstanden wird als pure Freilassung der Kinder ohne klare Grenzen. Stattdessen seien Struktur und Werteübertragung essenziell, um Kindern Sicherheit zu vermitteln. Psychiater Simon Meier ergänzt, dass auch Eltern eigene Bedürfnisse haben und Kinder lernen müssen, dass sie nicht der Mittelpunkt des Universums sind. Dies fördert die Entwicklung eines gesunden Selbstverständnisses und sozialer Kompetenzen.

In Zeiten fortschreitender Globalisierung und digitaler Vernetzung ist es entscheidend, Erziehungsansätze kritisch zu hinterfragen. Moderne Methoden wie gentle parenting bieten zwar wertvolle Impulse, doch sollten sie nicht dogmatisch angewendet werden. Stattdessen braucht es einen differenzierten Ansatz, der sowohl die Bedürfnisse der Kinder als auch die der Eltern berücksichtigt. Eine ausgewogene Perspektive ermöglicht es, Kinder emotional stabil und sozial kompetent zu entwickeln, ohne sie dabei zu überfordern oder zu sehr zu kontrollieren. Indem wir uns offener mit alternativen Ansätzen auseinandersetzen, können wir langfristig förderliche Erziehungskonzepte schaffen.

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