Eine sorgenvolle Bilanz zieht die Industrie- und Handelskammer (IHK) bezüglich der wirtschaftlichen Lage im Landkreis Freising. Der aktuelle Bericht zeigt, dass viele Unternehmen weiterhin unter strukturellen Problemen leiden. Besonders auffällig ist die geringe Nachfrage, die laut Angaben von 66 Prozent der Firmen einen erheblichen Einfluss auf deren Wirtschaftsleistung hat. Zusätzlich belasten Personalengpässe und hohe Energiekosten das Unternehmensklima. Diese Faktoren erschweren den gewünschten Aufschwung erheblich.
Trotz vorsichtigen Optimismus bei einigen Betrieben bleibt die allgemeine Stimmung in der Region gespalten. Der regionale IHK-Konjunkturindex liegt mit 106 Punkten deutlich unter dem langjährigen Durchschnitt von 118 Punkten. Während sich für 30 Prozent der Firmen die Situation als gut bewertet, sprechen 23 Prozent von einer schlechten Lage. Die Geschäftserwartungen überschreiten zwar knapp die Schwelle zum Optimismus, doch Investment- und Beschäftigungspläne bleiben zurückhaltend. Nur 27 Prozent planen eine Erweiterung ihrer Investitionen, während 23 Prozent eher reduzieren möchten.
In dieser schwierigen Phase fordern Vertreter der Wirtschaft mehr Unterstützung und klare politische Leitlinien. IHK-Vizepräsident Otto Heinz betont die Notwendigkeit wirksamer Entlastungen sowie Anreize zur Förderung von Investitionen. Die neue Bundesregierung wird vor die Herausforderung gestellt, durch konkrete Maßnahmen Planungssicherheit zu schaffen und einen Kurswechsel hin zu mehr unternehmerischer Freiheit einzuleiten. Eine solche Entwicklung könnte nicht nur die bestehenden Unternehmen stärken, sondern auch neue Akteure anziehen und somit die Region insgesamt beleben.