Journalismus
Hohe Wahlbeteiligung in Kanada: Spannung zwischen den Parteien und dem südlichen Nachbarn
2025-04-20

In der Woche vor der Parlamentswahl zeichnet sich in Kanada eine unerwartet hohe Wahlbeteiligung ab. Bis zum Samstag haben über zwei Millionen Bürger ihre Stimme bereits im Voraus abgegeben, was einer Zunahme von 36 Prozent im Vergleich zur letzten Wahl im Jahr 2021 entspricht. Der Hauptwahltag am 28. April verspricht ebenfalls große Teilnahme. Die politische Landschaft wird von einem angespannten Verhältnis zu den USA geprägt, das nach Donald Trumps Amtsantritt zunehmend brisant wurde.

Große Menschenströme bei früher Stimmabgabe

In den Tagen vor der offiziellen Wahl standen viele kanadische Bürger stundenlang Schlange, um ihre Stimme abzugeben. Besonders in Großstädten wurden lange Warteschlangen beobachtet. Einige Berichte sprechen von Wartezeiten bis zu zwei Stunden. Josee Fournier, ein 60-jähriger Bürger, sieht die aktuelle Wahl als besonders bedeutsam an, da sie unter dem Einfluss eines gespannten Verhältnisses zu den Vereinigten Staaten steht. Die jüngsten Umfragen weisen auf eine Führung der liberalen Partei hin, angeführt von Ministerpräsident Mark Carney, mit 44 Prozent, während die Konservativen unter Pierre Poilievre bei 38 Prozent liegen.

Von besonderem Interesse ist die Haltung gegenüber Präsident Trump, der durch Drohungen mit Zöllen und provokante Äußerungen wie die Eingliederung Kanadas als 51. Bundesstaat die Beziehungen belastet hat. Diese Situation hat Mark Carneys Kritik an den USA gefestigt, indem er die amerikanischen Partner als nicht verlässlich bezeichnete.

Aus journalistischer Sicht zeigt diese Wahl nicht nur die Bedeutung des Wahlprozesses für die kanadische Gesellschaft, sondern auch die globale Auswirkungen der amerikanischen Außenpolitik. Die aktive Beteiligung der Bevölkerung spricht dafür, dass die Wähler sich bewusst sind, welche Richtung ihr Land einschlagen muss, um in dieser turbulenten Zeit bestehen zu können.

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