Rezepte
Medikamentenbetrug im Fokus: AOK Nordost kämpft gegen gefälschte Rezepte
2025-02-13

Laut einem Bericht des Tagesspiegels hat der AOK Nordost im vergangenen Jahr einen erheblichen finanziellen Schaden in Höhe von 470.000 Euro durch gefälschte Rezepte für Diabetesmittel wie Ozempic® und Mounjaro® erlitten. Die Apotheken, die diese gefälschten Rezepte eingelöst haben, bleiben möglicherweise mit dem Verlust sitzen. Die Nachfrage nach GLP-1-Rezeptoragonisten steigt stetig an, insbesondere aufgrund ihrer Nebenwirkung zur Gewichtsabnahme. Diese hohe Nachfrage macht diese Medikamente für Betrüger attraktiv, die mutmaßlich auf dem Schwarzmarkt handeln.

Steigende Gefälschungsrate: Ein wachsender Trend

Der AOK Nordost berichtet, dass rund 1300 gefälschte Rezepte bundesweit eingelöst wurden, wobei ein Viertel davon in Berlin und Brandenburg stattfand. Die Kasse warnte bereits im Mai 2024 vor einer zunehmenden Anzahl von Fälschungen bei Papierrezepten für verschiedene Medikamente. Bei mindestens jedem zehnten Rezept im ersten Quartal 2024 handelte es sich um eine Fälschung, was zu einem sechsstelligen finanziellen Schaden führte. Diese Zahlen verdeutlichen die Notwendigkeit, Maßnahmen gegen den Betrug zu ergreifen.

Die gefälschten Rezepte zeigen oft ungewöhnliche Merkmale, wie etwa explizit genannte Diagnosen oder falsche Dosierungen. Das Schriftbild ist häufig nicht einheitlich, und der Wohnort der Versicherten sowie der Standort der verordnenden Arztpraxen liegen oft weit entfernt von den Apotheken, die die Rezepte einlösen. Diese Ungereimtheiten machen es einfacher, Fälschungen zu erkennen. Apotheken werden daher dringend dazu aufgefordert, besonders sorgfältig zu prüfen und bei Verdacht sofort die Polizei zu informieren.

Betroffene Apotheken und deren Herausforderungen

Die Apotheken, die unfreiwillig an diesen Betrugsfällen beteiligt waren, müssen nun mit erheblichen finanziellen Verlusten rechnen. Die AOK Nordost retaxierte etwa 60 Prozent der Rezepte, was bedeutet, dass die Apotheken selbst für den Rest aufkommen müssen. Dies stellt eine erhebliche Belastung dar, insbesondere für kleinere Apotheken, die solche Verluste schwer absorbieren können. Der Hype um Medikamente wie Ozempic® hat auch zu Lieferengpässen geführt, die die Situation weiter verschärft haben.

Die Täter kommen häufig aus Osteuropa und nutzen Blanko-Rezepte aus Arztpraxen, die sie entweder stehlen oder anderweitig erlangen. Diese Rezepte füllen sie dann aus und gehen damit zu Apotheken, die sie ohne Argwohn einlösen. Die Berliner Polizei hat dies in einem Bericht bestätigt. Um diesen Betrug wirksam zu bekämpfen, müssen sowohl Apotheken als auch Gesundheitsversicherungen enger zusammenarbeiten. Eine gründlichere Prüfung der Rezepte sowie schnelle Reaktionen auf verdächtige Fälle sind entscheidend, um künftige Vorfälle zu verhindern.

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