In Bochum-Wattenscheid ist derzeit emsiges Treiben an der Ritterstraße im Gange. Lastkraftwagen transportieren tonnenschwere Materialien, während sich die Stadt in einem Umbau-Projekt befindet, das sowohl Wohn- als auch Gewerberäume schaffen soll. Ferhat, ein langjähriger Bewohner der Gegend, berichtet von seiner Gewöhnung an den Lärm und unterstreicht dabei die Notwendigkeit solcher Maßnahmen, selbst wenn sie auf Kosten natürlicher Schätze gehen. Die Deutsche Bahn hat die Gleise erneuert und arbeitet an einer Streckenausbauung für den RRX. Zusätzlich entsteht ein Bahnhofsquartier mit 30 Hektar Fläche. Während einige Anwohner wie Peter Oehme kritisch gegenüber dem Projekt stehen, sehen andere darin eine Chance zur Verbesserung des Stadtteils.
Die Modernisierungsbemühungen in Wattenscheid umfassen einen neuen Tunnel unterhalb der Schienen, der zwar Kontroversen auslöst, aber Teil eines größeren Plans ist, das Viertel aufzuwerten. Ingeborg Kohlleppel, seit über vier Jahrzehnten hier ansässig, beschreibt den Verlust eines kleinen Waldes als bedauerlich, jedoch akzeptabel im Hinblick auf die Vorteile des Projekts. Der Tunnel, der sechs Millionen Euro kostet, dient dazu, die Ritterstraße zu erschließen, und erleichtert den Straßenübertritt für die Bewohner.
Kritische Stimmen kommen von Peter Oehme, der die Zerstörung der Natur für unnötige Projekte bedauert. Seine Forderung nach öffentlichen Toiletten im Bahnhof Wattenscheid hebt die Bedeutung grundlegender Infrastrukturen hervor, die oft in großen Entwicklungsplänen vergessen werden. Auch wenn er den Ausbau der Bahnstrecke kaum bemerkt hat, äußert er doch Skepsis gegenüber den langfristigen Vorteilen der Baumaßnahmen.
Währenddessen leidet Loay Brahim, Kioskbetreiber am Wattenscheider Bahnhof, unter den Baumaßnahmen. Seine Einnahmen sind dramatisch gesunken, da die Baustelle seine Kunden fernhält. Er hofft inständig auf den Abschluss der Arbeiten, um seinen Betrieb wieder floriere zu machen. Trotz dieser Herausforderungen bleibt die Vision eines modernisierten Bahnhofs und eines attraktiven Quartiers bestehen, das den Lebensstandard der Bewohner erhöhen könnte.
Die Umsetzung des Projektes wird weiterhin Fortschritte zeigen, wobei sowohl positive Auswirkungen als auch kritische Aspekte zu berücksichtigen sind. Die Planungen der Deutschen Bahn und der Stadt Bochum zielen darauf ab, das Bahnhofsgebiet sowie dessen Umgebung nachhaltig zu verbessern, obwohl dies nicht allen Bewohnern gleichermaßen zusagt. Das Ende der aktuellen Bauarbeiten steht bevor, was Hoffnung auf bessere Zeiten für alle Beteiligten weckt.