Finanzierung
Neue Perspektiven für die Wirtschaft am Mittleren Niederrhein
2025-05-06
Mit der Wahl von Friedrich Merz als Bundeskanzler und dem Beginn der schwarz-roten Koalition sehen viele Unternehmen im Raum Krefeld, Mönchengladbach, Rhein-Kreis Neuss und Kreis Viersen positive Veränderungen in der wirtschaftlichen Politik. Eine aktuelle Blitzumfrage der Industrie- und Handelskammer (IHK) Mittlerer Niederrhein unter rund 300 Unternehmen zeigt erwartungsvolle Stimmungen, wenn auch mit gemischten Gefühlen. Die IHK fordert klare Maßnahmen zur Entbürokratisierung sowie dringend benötigte Reformen im Steuerwesen und auf dem Arbeitsmarkt.
Hoffnungsträger für eine bessere Zukunft: Neue Regierung, neue Chancen
Zentrale Herausforderungen für Unternehmer am Mittleren Niederrhein
Die aktuelle Umgebung bietet sowohl Gelegenheiten als auch Hindernisse für die Unternehmenslandschaft im Niederrhein-Gebiet. Ein Drittel der befragten Firmen glaubt fest an eine Verbesserung der Rahmenbedingungen innerhalb der nächsten zwei Jahre. Diese Zuversicht basiert auf der Annahme, dass die neue Bundesregierung effektiv handelt. Dennoch bleibt ein Großteil der Unternehmen unentschlossen oder befürchtet sogar einen Rückgang in der Wirtschaftskraft. Der Hauptgeschäftsführer der IHK Mittlerer Niederrhein, Jürgen Steinmetz, betont dabei die Notwendigkeit einer zügigen Entscheidungsfindung in wichtigen Themenfeldern wie Bürokratieabbau und steuerliche Anreize.In diesem Kontext ist es entscheidend zu verstehen, dass die internationale Wettbewerbsfähigkeit stark von den nationalen Bedingungen abhängt. Besonders in Zeiten globaler Unsicherheit können lokal angepasste Maßnahmen einen bedeutenden Unterschied ausmachen. Die Forderungen nach strukturellen Verbesserungen spiegeln sich direkt in der Erwartung wider, dass die neue Regierung diesen Ansprüchen gerecht wird.Durchgreifende Reformen könnten somit nicht nur die Stimmung heben, sondern auch langfristig zur Stärkung des örtlichen Wirtschaftslebens beitragen. Dies betrifft insbesondere Branchen, die bereits heute unter administrativer Komplexität leiden. Das Potenzial liegt darin, diese Barrieren systematisch zu reduzieren und dadurch einen dynamischeren Marktplatz zu schaffen.Steuerliche Anreize als Motor für Investitionen
Der steuerliche Aspekt spielt eine zentrale Rolle bei der Stärkung der Unternehmensliquidität. Die geplante Einführung degressiver Abschreibungen auf Ausrüstungsinvestitionen könnte einen entscheidenden Impuls setzen. Diese Maßnahme würde Unternehmen ermöglichen, ihre Kapazitäten schneller auszubauen und somit den Marktanteil zu erhöhen. Für die Praxis bedeutet dies, dass Planungssicherheit eine der wichtigsten Voraussetzungen für erfolgreiche Investitionen ist. Je früher die neuen Bestimmungen umgesetzt werden, desto besser können Unternehmen reagieren und strategisch handeln.Darüber hinaus plädieren Vertreter der Wirtschaft dafür, die geplante Senkung der Körperschaftsteuer um fünf Prozentpunkte rechtzeitig vorzuziehen. Dies wäre nicht nur ein Signal für internationale Investoren, sondern auch ein starker Beweis für das Engagement der Regierung gegenüber der Wirtschaftspolitik. Die aktuelle Belastung vieler Unternehmen im internationalen Vergleich zeigt klar, dass hier noch Potential besteht, um konkurrenzfähig zu bleiben.Bürokratieabbau – Schlüsselfaktor für Wachstum
Ein weiteres Kernthema ist der Abbau überflüssiger bürokratischer Vorgaben. Die Wirtschaft hat zahlreiche konkrete Vorschläge eingereicht, die darauf abzielen, die administrative Last zu reduzieren. Ein umfassendes Gesetz zur Förderung des wirtschaftlichen Aufschwungs könnte hierbei den Durchbruch bringen. Die vorgeschlagene Reduktion der bürokratischen Belastung um mindestens 25 Prozent würde nicht nur Kosten senken, sondern auch mehr Zeit für innovative Projekte schaffen.Besonders wichtig erscheint in diesem Zusammenhang die Abschaffung des Lieferkettensorgfaltspflichtengesetzes innerhalb der ersten 100 Regierungstage. Dies würde nicht nur Kosten spare, sondern auch Vertrauen stärken, dass die neue Regierung tatsächlich handlungsfähig ist. Die Effizienzgewinne könnten sich direkt in einem höheren Produktivitätsniveau widerspiegeln und somit die Wettbewerbsfähigkeit verbessern.Aktionsbedarf auf dem Arbeitsmarkt
Auch im Bereich der Arbeitsmarktpolitik gibt es dringende Maßnahmen zu verlangen. Die Einführung einer wöchentlichen statt einer täglichen Höchstarbeitszeit sowie eine flexiblere Vertrauensarbeitszeit könnten Unternehmen mehr Spielraum bieten. Zudem sollte das Aufstiegs-BAföG weiter optimiert werden, um den Zugang zu höherer Berufsausbildung zu erleichtern. Dabei spielen schlankere Antragsverfahren eine entscheidende Rolle, um den administrativen Overhead zu minimieren.Für die Fachkräftesicherung sind pragmatische Lösungen unerlässlich. Insbesondere im Bereich der Fachkräfteeinwanderung muss schnell gehandelt werden. Eine automatische Gewährung eines Aufenthaltstitels für Personen, die erfolgreich eine Ausbildung oder ein Studium in Deutschland abgeschlossen haben, wäre ein Schritt in die richtige Richtung. Dies würde nicht nur den Talentpool erweitern, sondern auch das internationale Ansehen Deutschlands als attraktives Arbeitsland stärken.