Das Ifo-Institut in Dresden steht vor der Stilllegung. Bis zum Jahr 2027 soll die Niederlassung geschlossen werden, wie kürzlich bekannt gegeben wurde. Die Entscheidung löste Kritik aus, insbesondere von Vertretern des Instituts und Wissenschaftlern, die auf die Bedeutung der Forschungsarbeit im ostdeutschen Raum hinweisen. Besonders betont wird, dass keine vergleichbare Institution im Freistaat existiert und Hochschulen sich nicht ausschließlich mit Sachsen befassen.
Die Verbindung zwischen dem Ifo-Institut Dresden und dem sächsischen Finanzministerium habe eine zukunftsweisende Perspektive vermisst, so Ifo-Präsident Clemens Fuest. Das Institut konzentriert sich seit langem auf wirtschaftliche Entwicklungen in den ostdeutschen Bundesländern. Dies mache seine Arbeit umso wichtiger, da sie einzigartige Einblicke in regionale Wirtschaftsstrukturen liefere.
Jenseits der reinen Forschung bietet das Institut auch Lehramt an, was zusätzliche Dimensionen der Auswirkungen einer möglichen Schließung eröffnet. Der Mangel an Mitteln, trotz eines angeblichen Schutzes von Forschung und Lehre vor Kürzungen, sei besonders problematisch, argumentierte die Leiterin des Instituts, Jenny Ragnitz.
Insgesamt verdeutlicht diese Entwicklung die komplexen Herausforderungen, die Regionen bei der Sicherung ihrer wissenschaftlichen Infrastruktur gegenüberstehen. Die Frage bleibt offen, wie der Freistaat Sachsen die Lücke füllen möchte, die durch das Ausscheiden des Ifo-Instituts entstehen könnte.
Der Rückzug des Ifo-Instituts aus Dresden hebt somit auch größere Themen hervor: Wie können politische Entscheidungen besser auf die Bedürfnisse lokaler Forschung abgestimmt werden? Und welche Rolle spielen regionale Fachinstitutionen in der Gestaltung einer nachhaltigen wissenschaftlichen Landschaft?