Der Raketenangriff auf die ukrainische Stadt Sumy hat weitreichende internationale Reaktionen ausgelöst. Friedrich Merz, Kanzlerkandidat der CDU, spricht von schweren Kriegsverbrechen und fordert eine stärkere Unterstützung der Ukraine durch den Transfer von Waffen. Gleichzeitig ruft der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj den US-Präsidenten Donald Trump zu einem Besuch in seinem Land auf, um sich selbst ein Bild über die Situation zu machen. Die amerikanische Regierung verurteilt den Angriff, bleibt jedoch vorsichtig mit direkten Anschuldigungen gegenüber Russland. Zudem kritisieren lokale Vertreter wie der Bürgermeister von Konotop die Organisation der Regionalverwaltung in Sumy.
In einer ARD-Außerung äußerte Friedrich Merz scharfe Kritik an dem russischen Vorgehen in Sumy. Er betonte, dass es zwei Angriffswellen gegeben habe, wobei die zweite absichtlich erfolgte, als Rettungskräfte bereits bei den Opfern waren. Diese Art des Vorgehens verdeutlichte nach Ansicht von Merz eindeutig das Vorhandensein schwerwiegender Kriegsverbrechen. Darüber hinaus plädierte er für die Lieferung moderner Marschflugkörper an die Ukraine, um dieser Gelegenheit zu geben, ihre strategische Position zu verbessern.
Auch auf internationaler Ebene gab es heftige Reaktionen. Der ukrainische Präsident forderte Donald Trump dazu auf, die Auswirkungen des Krieges persönlich zu sehen. Laut Selenskyj könne Trump nur dann wirklich verstehen, was geschehen sei, wenn er die Zerstörungen und die Leiden der Bevölkerung vor Ort erlebe. Die amerikanische Regierung verurteilte ebenfalls den Angriff, indem sie die Brutalität des Geschehens betonte, ohne dabei explizit Russland zu nennen. Stattdessen wurde betont, dass Verhandlungen notwendig seien, um dem Konflikt ein Ende zu setzen.
Innerhalb der Ukraine gibt es ebenfalls Kritik an der eigenen Handhabung der Situation. Der Bürgermeister von Konotop, Artem Semenichin, warf der Regionalverwaltung Sumy vor, trotz bekannter Gefahren weiterhin öffentliche Veranstaltungen zur Ehrung von Soldaten durchgeführt zu haben. Dies habe unnötig Menschenleben gefährdet und zeige mangelnde Voraussicht.
Die Ereignisse in Sumy sowie die darauf folgenden Aussagen unterstreichen die Dringlichkeit einer Lösung des ukrainisch-russischen Konflikts. Während einige Politiker nachdrücklicher fordern, dass militärische Unterstützung gesteigert werden müsse, betonen andere die Notwendigkeit von Verhandlungen. Unbestritten bleibt jedoch, dass die aktuelle Situation einen schwerwiegenden Einfluss sowohl auf die Region als auch auf internationale Beziehungen hat.