In Thüringen wird durch einen gemeinsamen Pakt versucht, ein Klima zu schaffen, das die Wirtschaft fördert. Die Ziele umfassen bezahlbare Energie, Digitalisierung der Verwaltung, Reduktion von Bürokratie und Bewältigung des Fachkräftemangels. Durch konkrete Arbeitsgruppen sollen in den nächsten Monaten Fortschritte erzielt werden. Der Pakt soll keine bloße Absichtserklärung sein, sondern als Auftrag verstanden werden.
Zudem wurden unterschiedliche Meinungen bezüglich der Vergabe öffentlicher Aufträge diskutiert. Während einige fordern, dass nur Unternehmen mit Tariflöhnen berücksichtigt werden, strebt die Landesregierung eine Vereinfachung des Vergabegesetzes an, ohne soziale Standards zu senken. Alle Beteiligten sind sich einig, dass gute Arbeitsbedingungen und faire Löhne zum wirtschaftsfreundlichen Klima gehören.
Der Pakt zielt darauf ab, Thüringen zu einer der fünf führenden Wachstumsregionen Deutschlands zu machen. Dazu werden verschiedene Maßnahmen ergriffen, darunter bezahlbare Energie, Digitalisierung der Verwaltung und die Verringerung von Bürokratie. Durch Zuwanderung und ein verbessertes Bildungssystem will man den Fachkräftemangel lindern. Konkrete Arbeitsgruppen sollen diese Themen vorantreiben und messbare Ergebnisse liefern.
Um dieses Ziel zu erreichen, setzen sich die Unterzeichner des Paktes für konkrete Schritte ein. Es geht nicht nur um zweimal jährlich stattfindende Treffen, sondern um aktiv vorangetriebene Projekte. Innerhalb weniger Monate sollen bereits erste Erfolge sichtbar sein. Besonderer Wert wird dabei auf die Zusammenarbeit gelegt, um jeden Arbeitsplatz zu erhalten und neue zu erschaffen. Stefan Lobenstein, Präsident der Handwerkskammer Erfurt, betont die Notwendigkeit von Leistungsanreizen und den Fokus auf Arbeit als zentralen Lebensinhalt.
Trotz allgemeiner Zustimmung gab es kontroverse Diskussionen über die Vergabe öffentlicher Aufträge. Eine Gruppe fordert, dass nur Unternehmen, die Tariflöhne zahlen, in Betracht gezogen werden. Dies soll sicherstellen, dass jeder investierte Euro auch für qualitativ hochwertige Arbeit steht. Andere argumentieren zugunsten einer vereinfachten Vergabepraxis, die gleichzeitig soziale Standards bewahrt.
Michael Rudolph, Chef des DGB Hessen-Thüringen, betont die Bedeutung guter Arbeitsbedingungen und fairer Löhne. Auch wenn nicht alle Punkte uneins sind, zeigt sich doch eine klare Einigkeit darüber, dass wirtschaftliches Wachstum und soziale Verantwortung Hand in Hand gehen müssen. Katharina Schenk, Sozialministerin (SPD), unterstreicht die Notwendigkeit, bürokratische Hindernisse zu reduzieren, ohne dabei soziale Standards zu gefährden. Diese Balance wird als essenziell für ein nachhaltiges wirtschaftsfreundliches Klima angesehen. DGB-Chef Rudolph bestätigt die Bereitschaft der Gewerkschaften, gemeinsam mit anderen Parteien an einem Strang zu ziehen, um Wachstum und Qualität in der Arbeit zu fördern.