Finanzierung
Siemens plant umfassende Arbeitsplatzreduktionen in Deutschland
2025-03-18

In einer weiteren Hiobsbotschaft für die deutsche Wirtschaft kündigte Siemens an, weltweit 6.000 Stellen zu streichen, wobei Deutschland besonders betroffen sein wird. Die Schwächelung der Digital Industries-Sparte hat den Konzern dazu gezwungen, strukturelle Anpassungen vorzunehmen. Der Fokus liegt dabei auf dem Automatisierungsgeschäft, das unter hohen Lagerbeständen leidet. Trotz dieser Maßnahmen versichert Siemens, dass der Gesamtbeschäftigtenstand in Deutschland weitgehend konstant bleiben soll.

Details zur Personalstrukturierung bei Siemens

In einem bedeutsamen Schritt hat Siemens Ende März 2025 bekanntgegeben, dass es bis September 2027 weltweit 5.600 Stellen im Automatisierungsgeschäft streichen möchte, davon 2.600 allein in Deutschland. Diese Entscheidung wurde getroffen, nachdem die Sparte Digital Industries erhebliche Umsatzeinbußen verzeichnen musste. Insbesondere die Region Bayern wird von diesen Entwicklungen stark beeinträchtigt werden, da dort viele der DI-Werke ansässig sind. Zudem sollen weitere 450 Stellen im Bereich Ladepunktlösungen für Elektrofahrzeuge wegfallen, wovon 250 in Deutschland liegen.

In einer Zeit des Wandels muss Siemens sich auf profitablere Marktsegmente wie Schnellladinfrastrukturen konzentrieren. Dies ist notwendig geworden, da der Preisdruck im Markt für Ladesäulen im niedrigen Leistungsbereich stark zugenommen hat. Der Konzernbetrieb will diese Herausforderungen ohne betriebsbedingte Kündigungen bewältigen, indem er gleichzeitig in anderen wachstumsstarken Bereichen neue Mitarbeiter einstellt.

Von Seiten der Beschäftigten und Gewerkschaften wurde diese Ankündigung mit Skepsis und Kritik aufgenommen. Besonders Birgit Steinborn, Vorsitzende des Gesamtbetriebsrats, äußerte ihre Bedenken gegenüber den massiven Abbauvorhaben. Auch Jürgen Kerner von IG Metall warnte davor, das Vertrauen der Mitarbeiter durch solche Maßnahmen zu gefährden.

Die Transformation sollte laut Kerner weniger durch Abbau erfolgen und stattdessen auf Weiterentwicklung und Qualifizierung setzen. Es bleibt abzuwarten, wie diese personalpolitischen Entscheidungen langfristig auf die Unternehmenskultur und den Markterfolg von Siemens wirken werden.

Vom journalistischen Standpunkt aus betrachtet, zeigt dieser Fall eindrucksvoll die komplexen Herausforderungen, denen große internationale Unternehmen heute gegenüberstehen. Während sie bestehende Strukturen anpassen müssen, um wettbewerbsfähig zu bleiben, stehen sie gleichzeitig unter Druck, soziale Verantwortung zu übernehmen und das Vertrauen ihrer Mitarbeiter nicht zu verlieren. Diese Situation verdeutlicht die Notwendigkeit eines ausgewogenen Ansatzes zwischen ökonomischen Erfordernissen und gesellschaftlichen Verpflichtungen.

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