In der norddeutschen Stadt Oldenburg bemüht sich der Wirtschafts- und Fremdenverkehrsverein um eine neue Identität. Der Verein, traditionell stark im Einzelhandel verwurzelt, hat sich aufgrund struktureller Veränderungen neu zu positionieren. Die Mitgliederzahl sank in den letzten Jahren beträchtlich, was die Leitung dazu veranlasst hat, nachhaltige Maßnahmen einzuleiten. Ziel ist es, ein breiteres Spektrum an Gewerben anzusprechen und somit wieder als zentrales Netzwerk der Region zu gelten.
Inmitten einer sich wandelnden wirtschaftlichen Landschaft erlebt die Stadt Oldenburg eine entscheidende Phase für ihren Wirtschafts- und Fremdenverkehrsverein (WFO). Dieser, ursprünglich stark durch inhabergeführte Geschäfte geprägt, muss sich nun einem neuen Herausforderfeld stellen: Das Interesse an der Mitgliedschaft schwand erheblich, wie stellvertretender Vorsitzender Sven Jessen erklärt. Heute zählt die Organisation nur noch etwa vierzig aktive Mitglieder, ein deutlicher Rückgang gegenüber früheren Zahlen.
Die Ursachen liegen laut Jessen in der veränderten Struktur des Einzelhandels sowie dem Anstieg von Leerständen innerhalb der Stadt. Diese Entwicklung zwang den WFO, neue Wege einzuschlagen. Anstatt sich weiterhin allein auf den Einzelhandel zu konzentrieren, will der Verein künftig auch Handwerker und Dienstleister ansprechen. Damit soll eine breitere Basis geschaffen werden, die nicht nur aus der Stadt selbst, sondern auch aus dem Umland rekrutiert wird.
Zu den Themen, mit denen sich der Verein beschäftigt, gehören unter anderem die Sanierung der Innenstadt, Fragen zur Bahninfrastruktur sowie das Management von Leerständen. Durch regelmäßige Gespräche mit lokalen Entscheidungsträgern möchte der WFO seine Stimme stärker ins politische Geschehen einbringen.
Mit dem Motto „Wir für Oldenburg“ strebt der Verein an, sein Image als engagierter Partner für regionale Belange weiterzuentwickeln. Dazu organisiert er monatliche Treffen unter dem Titel „Hotspot“, die Mitgliedern und Interessierten Gelegenheit bieten, persönliche Kontakte zu knüpfen und über gemeinsame Projekte zu sprechen.
Von einem Reporter her gesehen, zeigt dieser Fall exemplarisch, wie wichtig es ist, flexibel auf veränderte Marktbedingungen zu reagieren. Traditionelle Strukturen können schnell obsolet werden, wenn sie nicht kontinuierlich angepasst werden. Der WFO demonstriert hiermit, dass es nie zu spät ist, neue Wege einzuschlagen und dabei doch seinen Kern zu bewahren. Die Initiative könnte anderen regionalen Wirtschaftsorganisationen als Vorbild dienen, wie man selbstbestimmt in Zeiten der Digitalisierung und globalen Marktausrichtung agiert.