Die aktuelle amerikanische Zollpolitik unter Präsident Trump birgt erhebliche Risiken für die globale Wirtschaft, insbesondere auch für die schweizerischen Exporteure. Während ein Basisszenario ohne weitreichenden Handelskrieg eine moderate wirtschaftliche Erholung der Schweiz vorsieht, könnte ein eskalierender Konflikt zu einem signifikanten Rückgang des BIP führen. Besonders betroffen wären Branchen wie Maschinenbau und Elektronik, während die Pharmabranche als Stütze wirken könnte.
Präsident Donald Trumps zweite Amtszeit zeichnet sich durch eine aggressive Handelsstrategie aus, die internationale Spannungen verschärft hat. Der amerikanische Führer hat bereits Zölle gegen wichtige Handelspartner erhoben, was zu einer hohen Unsicherheit in den Unternehmen geführt hat. Diese Unsicherheit spiegelt sich im Trade Policy Uncertainty Index wider, der aktuell einen historisch hohen Stand aufweist.
In der Schweiz zeigt sich diese Unsicherheit in veränderten Verhaltensmuster der Konsumenten, die größere Anschaffungen hinauszögern. Das Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) hat daher verschiedene Szenarien entwickelt, um mögliche Entwicklungen einzuschätzen. Im Basisszenario ohne Handelskrieg wird mit einem moderaten Wirtschaftswachstum gerechnet, das jedoch unterdurchschnittlich bleibt.
Ein eskalierender Handelskonflikt würde schwerwiegende Konsequenzen haben. Hohe Zölle könnten zu einem Rückgang des weltweiten Handels führen, was die Nachfrage nach schweizerischen Produkten beeinträchtigen würde. Besonders hart getroffen wären Branchen, deren Produkte preisempfindlich sind. Interessanterweise würden die USA selbst am stärksten leiden, da amerikanische Konsumenten und Unternehmen die Kosten tragen müssten.
Die Schweiz wäre dank ihrer robusten Binnenwirtschaft und der starken Pharmabranche relativ widerstandsfähig. Ein positives Szenario könnte sich ergeben, wenn Deutschland und die EU große Investitionen in Infrastruktur und Verteidigung tätigen, was die Nachfrage nach schweizerischen Industrieprodukten steigern würde.
Falls ein globaler Handelskrieg ausbrechen sollte, droht eine Stagnation des materiellen Wohlstands in der Schweiz. Während das Bruttoinlandprodukt weiter wachsen könnte, würde dies nicht ausreichen, um mit dem Bevölkerungswachstum Schritt zu halten. Damit müssten die Schweizer Bevölkerung zwei weitere Jahre mit stagnierendem Wohlstand pro Kopf rechnen. Die zukünftige Entwicklung hängt somit maßgeblich von den Entscheidungen in Washington ab.