In Anbetracht der wachsenden Integration mit Europa prüft die Ukraine derzeit eine mögliche Angleichung ihrer Währung an den Euro. Zentralbankchef Andrij Pyschnyj betonte gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters, dass ein solcher Schritt im Einklang mit dem Ziel stünde, enger an Europa anzubinden und sich von der bisherigen Präferenz des US-Dollars zu distanzieren. Diese Überlegungen werden durch den zunehmenden Welthandelsbruch sowie größere Unsicherheiten auf den internationalen Märkten unterstützt.
Die ukrainische Regierung hat angekündigt, den Euro als neue Referenzwährung für die nationale Hrywnja in Erwägung zu ziehen. Dies könnte besonders wichtig werden, sollte das Land jemals Mitglied der Europäischen Union werden. Die Diskussion um eine enge Bindung an den Euro wird auch durch aktuelle geopolitische Entwicklungen beeinflusst. So seien die Verteidigungskooperationen mit der EU sowie wirtschaftliche Veränderungen auf den Weltmärkten zusätzliche Faktoren, die diese Entscheidung begünstigen könnten.
Die Umstellung würde jedoch komplizierte Vorbereitungen erfordern, wie Pyschnyj hervorhob. Experten sehen darin eine logische Entwicklung, da die Zukunft der Ukraine eng mit Europa verknüpft sei. Ökonom Phoenix Kalen vom französischen Finanzhaus Société Générale äußerte, dass dies nicht nur aus strategischen Gründen sinnvoll wäre, sondern auch wirtschaftlich überzeugend erschiene.
Zugleich erlebt der Dollar einen Abgang als globale Reservewährung, was durch amerikanische Handelskonflikte unter Trump verstärkt wurde. Der Wertverlust des Dollars seit dieser Zeit macht die Position des Euros attraktiver. Ein engerer Zusammenhang mit Europa könnte somit langfristig positive Auswirkungen auf das ukrainische Wirtschaftswachstum haben, das laut Pyschnyj bei einer friedlichen Lösung des Konfliktes mit Russland weiter steigen könnte.
Falls die Ukraine ihre Währungspolitik erfolgreich angleicht, könnte dies sowohl für das Land selbst als auch für seine Beziehungen zur EU einen bedeutenden Meilenstein darstellen. Eine solche Maßnahme könnte die Stabilität der Region erhöhen und gleichzeitig das internationale Prestige der Ukraine stärken.