Das Auto
Volkswagen setzt auf Skoda für den indischen Markt
2025-04-10

Der Volkswagen-Konzern hat den indischen Markt mit der Marke Skoda im Fokus. Indien wird als wichtigster Markt für die Internationalisierung und als künftiges Exportzentrum angesehen. Etwa die Hälfte aller außerhalb der Tschechischen Republik hergestellten Fahrzeuge stammen aus Indien. Im Jahr 2023 wurden über 101.000 Fahrzeuge in Indien produziert, wovon 44.000 exportiert wurden. Mit dem neuen kompakten SUV Kylaq will Skoda das größte Marksegment nutzen und bis 2026 ein Verkaufsziel von 100.000 Fahrzeugen erreichen.

Die Zukunft des indischen Automarktes liegt in der Elektromobilität. Ab 2027 treten strengere CO₂-Vorgaben (CAFE-III-Norm) in Kraft, die ohne Elektrofahrzeuge kaum zu erreichen sind. Skoda plant einen Anteil von 15 bis 30 Prozent an Elektrofahrzeugen und entwickelt entsprechende Modelle. Eine zentrale Rolle spielt dabei die China Main Platform (CMP), die auch für günstige E-Autos genutzt werden soll.

Die Zusammenarbeit mit Mahindra wurde ursprünglich als strategische Partnerschaft geplant. Allerdings scheint dieser Weg nicht mehr fortgeführt zu werden, da Mahindra eigene Pläne zur Entwicklung von Elektrofahrzeugen verfolgt. Die Anpassung der CMP an den indischen Markt sowie die Entwicklung eines lokalen Zulieferernetzwerks erfordern Investitionen in Höhe von etwa zwei Milliarden Euro.

Zusätzlich belastet eine Zollstreitigkeit das Unternehmen. Indische Behörden werfen Volkswagen vor, seit 2012 durch CKD-Produktion insgesamt um 1,4 Milliarden Dollar zu wenig Zölle gezahlt zu haben. Als Strafe stehen 2,8 Milliarden Dollar im Raum, was das Überleben der indischen Tochter gefährden könnte.

Inmitten dieser Herausforderungen bleibt die Frage nach einem nachhaltigen Geschäftsmodell für den indischen Markt offen. Die Entwicklung kostengünstiger Elektrofahrzeuge und die Bewältigung der Zollproblematik sind entscheidend für den Erfolg von Volkswagen in Indien.

Der VW-Konzern steht vor großen Herausforderungen in Indien. Neben der Notwendigkeit, kostengünstige Elektrofahrzeuge zu entwickeln, muss das Unternehmen die Zollstreitigkeiten klären. Die Zukunft der indischen Tochter hängt davon ab, ob diese Hindernisse bewältigt werden können. Gleichzeitig bietet der indische Markt immense Wachstumschancen, die strategisch genutzt werden müssen, um den internationalen Wettbewerbbestand zu halten.

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