Finanzierung
Wirtschaft fordert Reformen und bessere Rahmenbedingungen
2025-03-28

In den letzten Wochen haben verschiedene Branchenvertreter aus der Region klar gemacht, welche Maßnahmen von einer zukünftigen Bundesregierung erwartet werden. Besonders die Automobilindustrie sowie Baubranche und Gastronomie sehen dringende Handlungsbedarf bezüglich bürokratischer Vereinfachungen, steuerlicher Erleichterungen und nachhaltiger Klimaschutzinitiativen. Der Automobilzulieferer ZF betont die Notwendigkeit schneller Genehmigungsverfahren, während Thyssen-Krupp auf eine verlässliche Route zur Klimaneutralität hinweist. Auch Handwerkskammern und Gastronomieverbände äußern klare Forderungen an die Politik.

Die Automobilbranche befindet sich inmitten einer tiefgreifenden Transformation. Ein Vertreter des ZF-Konzerns erklärte, dass insbesondere die Elektromobilität langsamer vorankommt als ursprünglich prognostiziert. Dies führt zu Sparprogrammen bei Kunden und erhöht somit den Druck auf den Lieferanten. Um diesen Trend zu drehen, sei es entscheidend, Investitionen mit strukturellen Reformen zu verbinden. Diese könnten einen neuen Schwung in die wirtschaftliche Entwicklung bringen.

Auch der Stahlkonzern Thyssen-Krupp setzt große Hoffnungen auf politische Unterstützung für seine umweltfreundlichen Ambitionen. Die Gruppe will bis 2045 ihre Stahlproduktion in Duisburg klimaneutral gestalten. Dazu sollen traditionelle Hochöfen durch Direktreduktionsanlagen ersetzt werden, die Wasserstoff statt Kohle verwenden. Für diese Vision braucht das Unternehmen langfristige Sicherheiten von der Regierung.

Der Koblenzer Bauunternehmer Kalzip schlägt vor, Mittel aus dem Sondervermögen auch für Renovierungsprojekte öffentlicher Gebäude einzusetzen. Dies könnte nicht nur den Bedarf an Modernisierung decken, sondern gleichzeitig neue Impulse in die Baubranche geben. Viele Firmen kämpfen gegen zurückhaltende Investitionsbereitschaft, hohe Zinssätze und unsichere Fördermöglichkeiten an.

Eine weitere Herausforderung betrifft die Gastronomiebranche, die sich nach wie vor von der Pandemie erholen muss. Der Berufsverband Dehoga Rheinland-Pfalz fordert die Wiedereinführung der reduzierten Mehrwertsteuer für Speisen, da viele Betriebe ihr Eigenkapital aufgebraucht haben und nun die Corona-Hilfen zurückzahlen müssen. Ohne entsprechende Entlastungen droht ein weiterer Rückgang der Gastronomiebetriebe.

Die verschiedenen Branchen stimmen darin überein, dass die Zukunft der deutschen Wirtschaft stark von den Entscheidungen der kommenden Regierung abhängt. Nur durch konsequente Schritte in Richtung Bürokratieabbau, nachhaltigen Klimaschutz und steuerliche Anreize kann wieder Vertrauen geschaffen und wirtschaftlicher Aufschwung gefördert werden. Die Zeit läuft, und alle Augen sind auf Berlin gerichtet.

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