In Brandenburg nimmt die Zahl der Unternehmen, die Insolvenz anmelden müssen, kontinuierlich zu. Diese Entwicklung hat eine lebhafte Diskussion über mögliche Maßnahmen zur Unterstützung der regionalen Wirtschaft ausgelöst. Im vergangenen Jahr wurden 3.680 Insolvenzen registriert – eine Zunahme von neun Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Besonders beunruhigend ist die starke Erhöhung der betroffenen Mitarbeiter auf über 3.176 Personen. Während Wirtschaftsminister Daniel Keller (SPD) auf wirtschaftliches Wachstum setzt und Investitionen fordert, plädiert die AfD für einen fundamentalen Kurswechsel.
In einer Zeit wirtschaftlicher Unsicherheit hat Wirtschaftsminister Daniel Keller klar gemacht, dass er die Entwicklung der Insolvenzzahlen sehr ernst nimmt. Laut seiner Aussage könne das Bundesvermögen für Infrastrukturprojekte entscheidende Impulse setzen, insbesondere für den Baubereich. Eine Stärkung der Bauwirtschaft habe auch positive Auswirkungen auf andere Branchen wie die Stahl- und Baustoffindustrie. Dieser Ansatz basiere auf einem langfristigen Plan zur Förderung der regionalen Wirtschaft durch gezielte Investitionen.
Die AfD sieht die Situation dagegen kritischer. René Springer, Vorsitzender der Partei in Brandenburg, betont, dass hohe Energiepreise, Bürokratie und fehlende Planungssicherheit viele kleine und mittlere Unternehmen belasten. Als Lösung fordert er unter anderem eine Reduktion der Energiekosten sowie eine Lockerung der Bürokratie. Außerdem verlangt die AfD ein Ende der Sanktionen gegen Russland, da diese nach ihrer Meinung die Wirtschaft negativ beeinträchtigen.
Ein weiteres Thema ist die Raffinerie PCK in Schwedt, die sich ebenfalls durch die Sanktionen gegenüber Russland beeinträchtigt fühlt. Minister Keller betont jedoch, dass eine Rückkehr zu russischem Öl erst dann infrage komme, wenn ein Friedensabkommen zwischen Russland und der Ukraine vorliege und die EU-Sanktionen aufgehoben seien. Die SPD und ihre Koalitionspartner streben zudem an, die Energiepreise durch Senkungen der Stromsteuer und Netzentgelte zu reduzieren.
Zusätzlich plant Brandenburg, bürokratische Hürden für Unternehmen zu mindern. Ein Beispiel hierfür ist der geplante Anhebung des Schwellenwertes für direkte Vergaben öffentlicher Aufträge von derzeit 1.000 Euro auf 100.000 Euro. Dies soll kleinen und mittleren Betrieben mehr Flexibilität bieten.
Die aktuelle Krise zeigt, dass es dringend notwendig ist, sowohl auf nationaler als auch regionaler Ebene innovative Lösungen zu entwickeln. Durch gezielte Maßnahmen kann die Region Brandenburg hoffentlich wieder zu wirtschaftlicher Stabilität zurückfinden und so den Unternehmern neue Perspektiven erschließen.