Nach Einschätzung führender Wirtschaftsforscher könnte Deutschland im Jahr 2025 erneut in eine Rezession rutschen. Die fünf renommiertesten Wirtschaftsinstitute haben ihre Prognosen drastisch nach unten korrigiert, da die US-amerikanische Zollpolitik sowie strukturelle Schwächen Deutschlands zunehmend negative Auswirkungen auf die Wirtschaft zeigen. Anfangs wurde noch mit einem Wirtschaftswachstum von 0,8 Prozent gerechnet, doch nun steht ein Rückgang des Bruttoinlandsprodukts (BIP) zu erwarten. Der Kontraktion stehen lediglich geringe Wachstumsraten entgegen, während langfristige Maßnahmen zur Stabilisierung der Wirtschaft gefordert werden.
Die aktuelle Situation der deutschen Wirtschaft wird durch verschiedene Faktoren erschwert. Die protektionistische Handelspolitik der USA unter Präsident Trump belastet den Exportsektor, insbesondere bei Metallen und Automobilen. Torsten Schmidt vom RWI-Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung betont, dass geopolitische Spannungen die ohnehin angespannte Lage weiter verschärfen. Demnach könnten die erhöhten Zölle der USA sowie mögliche Gegenmaßnahmen der EU das BIP um bis zu 0,2 Prozentpunkte reduzieren. Diese Entwicklung würde sich über mehrere Jahre hinziehen.
Zusätzlich lasten strukturelle Probleme auf der Wirtschaft. Die deutsche Industrie muss sich dem wachsenden internationalen Wettbewerb stellen, insbesondere aus China. Ein weiterer Punkt ist der Rückgang der Erwerbsbevölkerung und Bürokratiebelastungen. Die Forscher fordern daher Reformen im Sozialsystem, Anreize für qualifizierte Zuwanderung und eine Senkung der Energiepreise. Auch die Digitalisierung und Infrastrukturinvestitionen werden als prioritäre Aufgaben genannt.
In diesem Kontext hat die Bundesregierung zusätzliche Mittel freigesetzt, um die Wirtschaft anzukurbeln. Durch Lockerungen der Schuldenbremse stehen etwa 500 Milliarden Euro für Investitionen in öffentliche Infrastrukturen zur Verfügung. Dies soll ab 2026 positive Effekte auf das Wirtschaftswachstum haben. Allerdings bleibt die private Nachfrage gedämpft, da die Bevölkerung weiterhin hohe Sparquoten aufrechterhält.
Trotz dieser Maßnahmen wird die Arbeitslosigkeit im Jahr 2025 leicht ansteigen. Vor allem branchenspezifische Schwierigkeiten im verarbeitenden Gewerbe und beim Bau führen zu Arbeitsplatzverlusten. Im öffentlichen Sektor und im Gesundheitsbereich entwickelt sich jedoch weiterhin dynamisch.
Die zukünftige Entwicklung der deutschen Wirtschaft hängt maßgeblich von der Umsetzung struktureller Reformen sowie einer Entspannung der außenwirtschaftlichen Bedingungen ab. Die Institute sehen Hoffnung für das Jahr 2026, wenn die bereits geplanten Maßnahmen vollständig wirken. Bis dahin bleibt die deutsche Wirtschaft jedoch unter Druck.