Seit Beginn des Jahres 2024 hat sich die Art, wie Verschreibungen abgeholt werden, grundlegend verändert. Die Einführung des digitalen Rezeptes hat das traditionelle Papierrezept abgelöst. Anstelle von physischen Dokumenten erhalten Patienten nun ihre Medikamente durch Vorhaltung ihrer Krankenkassenkarte in der Apotheke. Diese Veränderung zielt darauf ab, den Prozess zu vereinfachen und sicherer zu gestalten.
In den meisten Fällen funktioniert dieses System nahtlos. Dr. Katja Scarlett Daub, eine erfahrene Apothekerin mit mehreren Filialen in Dresden, berichtet, dass etwa neunzig Prozent aller Abholvorgänge reibungslos verlaufen. Ihre Apotheken sind gut ausgestattet und können in den meisten Fällen sofort oder innerhalb weniger Stunden die benötigten Medikamente liefern. Dennoch gibt es gelegentlich Herausforderungen, insbesondere wenn das Rezept noch nicht auf der Karte erscheint. Dies kann durch unterschiedliche Zeitpunkte der Datenübertragung zwischen Arztpraxen und Apotheken erklärt werden. Manchmal dauert es etwas länger, bis die Information auf der Karte sichtbar ist, besonders in Apotheken, die direkt in Arztpraxen integriert sind.
Eine weitere Verbesserung der Kommunikation zwischen Apothekern und Patienten wurde durch die Entwicklung einer speziellen App erreicht. Diese App bietet umfassende Informationen über Apotheken, Gesundheitsthemen und die Nutzung des digitalen Rezeptes. Sie hilft auch dabei, Missverständnisse zu vermeiden, indem sie Patienten daran erinnert, welche Medikamente ihnen verschrieben wurden. Zusätzlich ermöglicht die Plattform gesund.de den Zugriff auf aktuelle Informationen über Medikamentenverfügbarkeiten und unterstützt bei der Organisation alternativer Medikationen, falls notwendig.
Neben diesen Fortschritten steht die Apothekerin bereit, ihre Kunden weiterhin persönlich zu beraten. Besonders für ältere Menschen bieten App-Beratungstage in den Apotheken eine Möglichkeit, Fragen zu klären und die Nutzung moderner Technologien zu erleichtern. Ein weiterer wichtiger Schritt in Richtung Digitalisierung ist die bevorstehende Einführung der elektronischen Patientenakte (ePA). Diese Innovation wird es Patienten ermöglichen, ihre eigenen medizinischen Daten zu kontrollieren und gezielt freizugeben. Dies trägt zur Sicherheit bei und kann helfen, potenzielle Risiken durch falsche Medikamenteneinnahme zu minimieren.
Die deutsche Apothekenlandschaft zeigt damit, dass sie nicht nur technologisch fortschrittlich ist, sondern auch einen deutlichen Vorteil in Bezug auf Schnelligkeit und Erreichbarkeit gegenüber Online-Apotheken hat. Die Möglichkeit, Medikamente innerhalb von zwei Stunden abzuholen und jederzeit per Telefon, WhatsApp oder E-Mail kontaktiert zu werden, unterstreicht den hohen Servicestandard und die Zuverlässigkeit der lokalen Apotheken.