Rezepte
Rezept von 1914 – Gurken zum Lippborger Markt
2024-08-24

Die Auferstehung der Traditionsküche: Wie ein Gastronom die Geheimnisse seiner Großmutters Rezepte erschließt

Josef Willenbrink ist ein leidenschaftlicher Koch, der sich der Wiederbelebung der traditionellen Küche verschrieben hat. Durch seine Arbeit mit den Rezeptbüchern seiner Großmütter entdeckt er nicht nur vergessene Köstlichkeiten, sondern auch eine Welt der Genüsse, die von einer anderen Zeit erzählen. In seinem Gasthaus in Lippborg feiert er jedes Jahr den Lippborger Markt mit einem Klassiker: Rinderwurst und Gurken nach Omas Rezept.

Vom Familienrezept zur Kulinarischen Renaissance

Die Rückkehr zur Traditionellen Küche

Josef Willenbrink, der Gastronom des Familienbetriebs in Lippborg, hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Rezepte seiner Großmütter wiederzubeleben und in die moderne Küche zu integrieren. Dabei entdeckt er nicht nur vergessene Leckereien, sondern auch eine Welt der Genüsse, die von einer anderen Zeit erzählen. Mithilfe der alten Kochbücher seiner Großmutters Angela Lödige und Gertrud Willenbrink entwickelt er saisonale Vier-Gänge-Menüs, die seine Gäste in eine Epoche eintauchen lassen, in der Kochen noch eine Kunst war.

Gurken nach Omas Rezept: Ein Kulinarisches Erbe

Ein besonderes Highlight im Gasthaus Willenbrink ist das traditionelle Gericht, das zum Lippborger Markt serviert wird: Rinderwurst mit Gurken nach dem Rezept von 1914. Das Rezept wurde von Josefs Großmutter Gertrud Willenbrink überliefert, die es im Unterricht der Höheren Töchterschule in Bad Honnef erlernt hatte. Heute bereitet Josef die Gurken noch genauso zu, wie es seine Großmutter einst tat - mit viel Liebe zum Detail und unter Verwendung erlesener Zutaten. Das Resultat ist ein Geschmackserlebnis, das Besucher des Marktes Jahr für Jahr in seinen Bann zieht.

Die Kunst des Würzens

Nicht nur die Zubereitung der Gurken folgt traditionellen Methoden, auch das Würzen der Speisen ist für Josef Willenbrink von zentraler Bedeutung. Anstatt moderne Fertigprodukte zu verwenden, setzt er auf natürliche Aromen und Gewürze, die er oft aus den alten Rezepten übernimmt. So verleihen Dill, Muskatblüte und Senfkörner den Gurken eine charakteristische Note, die den Gaumen verwöhnt. Für Willenbrink ist das Spiel mit den Kontrasten von Süße, Säure und Schärfe das Geheimnis eines gelungenen Gerichts.

Vom Vergessenen zum Geschätzten

Durch seine akribische Recherche in den Rezeptbüchern seiner Großmütter entdeckt Josef Willenbrink immer wieder vergessene Köstlichkeiten, die er geschickt in seine moderne Interpretation der traditionellen Küche einbaut. Dabei stößt er nicht selten auf Rezepte, die heute kaum noch bekannt sind, aber einst zum Standardrepertoire der Haushaltsführung gehörten. Mit Kreativität und Fingerspitzengefühl gelingt es ihm, diese kulinarischen Schätze wiederzubeleben und seinem Publikum nahezubringen.

Tischkultur und Kommunikation

Für Josef Willenbrink geht es bei seinem Engagement für die traditionelle Küche weit über das reine Kochen hinaus. Ihm liegt die Wiederentdeckung einer ganzheitlichen Tischkultur am Herzen, in der das gemeinsame Essen als geselliger Anker des Tages erlebt wird. Mit seinen saisonalen Vier-Gänge-Menüs bietet er seinen Gästen nicht nur köstliche Speisen, sondern auch einen Rahmen für Austausch und Kommunikation. So wird das Gasthaus zu einem Ort, an dem die Tradition des Zusammenkommens und des gemeinschaftlichen Genießens wieder aufleben kann.
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