Journalismus
AfD bietet Union Koalitionsvereinbarung an: Weidel zeigt offene Hand
2025-02-10

Die Alternative für Deutschland (AfD) hat der Unionspartei eine mögliche Zusammenarbeit nach der Bundestagswahl vorgeschlagen. AfD-Vorsitzende Alice Weidel betonte in einem Interview mit dem ZDF, dass ihre Partei bereit sei, als Juniorpartner in einer neuen Bundesregierung zu agieren. Sie unterstrich die Offenheit der AfD gegenüber Verhandlungen und erklärte, dass es keine „Brandmauer“ von ihrer Seite aus gebe. Die Migrationpolitik wurde als ein Bereich hervorgehoben, in dem eine Kooperation besonders sinnvoll erscheine. Zudem äußerte Weidel Zweifel daran, ob Friedrich Merz auf die angebotene Hand reagieren würde, und sprach über die finanzielle Durchführbarkeit des Wahlprogramms sowie die Außenpolitik.

In einem Interview mit dem ZDF äußerte sich Alice Weidel über die Möglichkeit einer Koalition mit der Union. Sie erklärte, dass die AfD bereit sei, als Juniorpartner in eine neue Bundesregierung einzutreten. Diese Bereitschaft sei nicht nur aufgrund ideologischer Überzeugungen, sondern auch wegen praktischer Überlegungen entstanden. Besonders in der Migrationspolitik sehe sie Chancen für eine erfolgreiche Zusammenarbeit. Die AfD habe bereits im Bundestag entsprechende Anträge unterstützt, um ihre Position zu verdeutlichen. Weidel betonte, dass es ihr egal sei, wer letztendlich die Vorschläge umsetze, solange diese politisch korrekt seien.

Weidel äußerte jedoch auch Skepsis bezüglich der Reaktion der Union. Sie glaubt nicht, dass Friedrich Merz bereit sein wird, die „Brandmauer“ niederzureißen, da die Union sich bereits festgelegt habe. Trotzdem bleibt die AfD optimistisch hinsichtlich der bevorstehenden Bundestagswahl. Die Partei hofft auf einen Wahlerfolg von etwa 20 Prozent und möchte ein Viertel aller Mandate erreichen, um Untersuchungsausschüsse beantragen zu können. In aktuellen Umfragen liegt die AfD hinter der Union auf Platz zwei, was als positives Zeichen gewertet wird.

Hinsichtlich des Wahlprogramms widersprach Weidel den Kritiken mehrerer Wirtschaftsinstitute, die massive Steuererhöhungen prognostizierten. Sie behauptete, dass die geplanten Maßnahmen durch Einsparungen in verschiedenen Bereichen finanziert werden könnten, wie zum Beispiel durch den Abbau von Subventionen und die Einschränkung von Entwicklungshilfe. Auch das versprochene Rentenniveau von 70 Prozent des letzten Nettogehalts halte sie für realistisch, wenn Beamte und Politiker in die gesetzlichen Krankenkassen einbezogen würden. Außerdem sollten Renten nicht mehr besteuert werden.

Im Bereich der Außenpolitik betonte Weidel die Dialogfähigkeit der AfD sowohl mit Ost- als auch mit Weststaaten. Sie äußerte sich zu den von Donald Trump bedrohten Zöllen und erklärte, dass sie es für möglich halte, mit ihm einen Deal zu erzielen. Trumps Dealmaker-Einstellung könnte dazu beitragen, Bewegung in die Verhandlungen zu bringen. Zudem beschrieb Weidel sich selbst als „supernetter“ Mensch, was im Kontrast zu bestimmten Bezeichnungen innerhalb ihrer Partei steht. Sie distanzierte sich dabei explizit von der Bezeichnung „Eisprinzessin“ und betonte, dass sie nicht als Feministin gesehen werde.

Weidel zeigte sich offen für eine mögliche Zusammenarbeit mit der Union, während sie gleichzeitig die Durchführbarkeit des Wahlprogramms und die Außenpolitik betonte. Ihre Äußerungen spiegeln die strategische Ausrichtung der AfD wider, die sich sowohl auf die innen- als auch auf die außenpolitischen Herausforderungen vorbereitet. Ob Friedrich Merz auf dieses Angebot eingehen wird, bleibt abzuwarten, aber die AfD bleibt optimistisch und strebt nach einem starken Wahlergebnis.

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