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Angst im Kindesalter: Wie Eltern Unterstützung bieten können
2025-03-11

In einer Zeit zunehmender Unsicherheit und globaler Herausforderungen sind Kinder und Jugendliche besonders anfällig für Ängste. Diese Gefühle können sowohl als Schutzmechanismus dienen als auch zu überwältigenden Belastungen werden. Die Psychologin Elisabeth Raffauf analysiert in ihrem Buch, wie moderne Kinder mit diesen Emotionen umgehen und welche Unterstützung ihnen Eltern geben können. Sie betont die Bedeutung von offenen Gesprächen und spielerischen Ansätzen, um den Kindern Mut und Selbstbewusstsein beizubringen. Durch das Verständnis der Ursachen von Angst und geeigneten Reaktionen darauf können Eltern ihre Kinder besser begleiten und sie dazu ermutigen, selbstbewusst in die Welt zu gehen.

Die heutige Jugend steht vor neuen Herausforderungen, die weit über die traditionellen kindlichen Ängste hinausgehen. Globale Krisen wie Kriege oder Umweltkatastrophen wirken sich direkt auf die Psyche junger Menschen aus. Elisabeth Raffauf erklärt, dass diese Themen oft in den Köpfen der Kinder präsent sind und zu intensiven Befürchtungen führen. Sie hebt hervor, dass nicht nur externe Faktoren eine Rolle spielen, sondern auch innere Sorgen wie Scheitern oder soziale Isolation stark zugenommen haben. Diese vielfältigen Quellen von Angst verursachen bei vielen Kindern ein Gefühl der Hilflosigkeit und Überforderung.

Psychologisch betrachtet, führt Angst häufig zu einem Gefühl der Ohnmacht und Kontrollverlust. Kinder versuchen oft, durch Perfektionismus oder übermäßige Kontrolle dieses Unbehagen zu kompensieren. Besonders im schulischen Umfeld tritt dieser Druck deutlich zutage. Viele Schüler berichten von Panikattacken während Prüfungen oder wichtiger Aufgaben. Dies zeigt, wie tiefgreifend der Leistungsdruck auf junge Menschen wirkt und wie wichtig es ist, ihnen Strategien zur Bewältigung dieser Emotionen beizubringen.

Angst kann jedoch auch konstruktiv sein, wenn sie richtig angegangen wird. Anstatt sie zu verdrängen, sollten Kinder lernen, zwischen realen und imaginären Bedrohungen zu unterscheiden. Zum Beispiel kann die Angst vor Klimawandel oder Kriegen durch gemeinsame Aktivitäten wie Spenden oder Demonstrationen reduziert werden. Diese Maßnahmen helfen Kindern, sich aktiv zu engagieren und somit ein Gefühl der Kontrolle zurückzugewinnen. Eltern spielen hierbei eine entscheidende Rolle, indem sie ihren Kindern bestätigen, dass ihre Gefühle berechtigt sind und ernst genommen werden.

Eltern sollten sensibel auf Veränderungen im Verhalten ihrer Kinder reagieren. Warnsignale wie Appetitverlust, Schlafprobleme oder soziale Rückzugspersönlichkeit können Hinweise auf tieferliegende Probleme sein. Offene Gespräche und Empathie sind dabei unerlässlich, um den Kindern ein sicheres Umfeld zu bieten, in dem sie ihre Ängste teilen können. Spielerische Ansätze wie Malen oder Gespräche während gemeinsamer Aktivitäten können ebenfalls hilfreich sein, um schwierige Themen anzusprechen und Lösungen zu finden.

Zum Abschluss ist es wichtig, dass Eltern ihr eigenes Wohlbefinden nicht vernachlässigen. Eine gesunde Grundhaltung gegenüber eigenen Ängsten und Unsicherheiten stärkt die Familiendynamik. Eltern sollten offen mit ihren Kindern über eigene Schwierigkeiten sprechen, wobei sie darauf achten, nicht die Rollen zu vertauschen. Letztendlich geht es darum, den Kindern ein Fundament des Vertrauens und der Sicherheit zu bieten, damit sie selbstbewusst und mutig in eine unsichere Welt treten können.

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