Journalismus
Blutige Auseinandersetzungen in Syrien: Neue Massaker an Minderheiten
2025-03-17

In den letzten Tagen haben sich dramatische Ereignisse in der syrischen Küstenprovinz Latakia abgespielt, als bewaffnete Gruppen die Region unsicher machten. Besonders schwer getroffen wurden Angehörige der alawitischen Minderheit, die in einem blutigen Konflikt zwischen Truppen der neuen Regierung und Anhängern des gestürzten Assad-Regimes gefangen sind. Innerhalb weniger Tage sollen über 1.450 Menschen ums Leben gekommen sein, darunter zahlreiche Zivilisten. Zeugen berichten von brutaler Gewalt und systematischer Auslöschung ganzer Familien.

Die Spannungen eskalierten am 6. März, nachdem islamistische Kämpfer gezielt Städte in Latakia angegriffen hatten. Die Bewohner wurden nach ihrer religiösen Zugehörigkeit befragt und bei positiver Identifizierung als Alawiten sofort exekutiert. Überlebende schildern ein Bild des Schreckens: Frauen schrien, Kinder weinten, während um sie herum Feuer loderten und Schüsse fielen. Viele flohen panisch in Richtung des russischen Militärstützpunkts Hmeimim, während andere in Wäldern Schutz suchten - vergeblich, wie sich herausstellte.

Die islamistischen Angreifer verschonten niemanden, nicht einmal Säuglinge. Leichen lagen tagelang unberührt auf den Straßen, während die wenigen verbliebenen Einwohner machtlos zusehen mussten, wie ihre geliebten Verwandten zurückgelassen wurden. Nach den Massakern kam es zu weitreichenden Plünderungen. Alles, was tragbar war, wurde geraubt, und das Übrige in Flammen gehüllt.

Nach dem Sturz Assads im Dezember 2024 hatte manche Hoffnung geschöpft, dass eine neue Ära der Versöhnung beginnen könnte. Doch die Realität sieht anders aus. Christen und Alawiten werden zunehmend als "Agenten des früheren Regimes" diffamiert, was als Vorwand für Morde, Plünderungen und Entführungen dient. Berichte sprechen von willkürlichen Entlassungen und Verhaftungen sowie strengen Restriktionen im Alltag.

Die Weltgemeinschaft wird aufgerufen, endlich Aufmerksamkeit zu schenken. Der Ruf nach internationalem Handeln wird immer dringlicher, da viele Minderheitenvertreter befürchten, dass sie ohne wirksamen Schutz bald vollständig aus Syrien verschwinden könnten. Das Land versinkt weiterhin im Chaos, während extremistische Kräfte freie Bahn erhalten und ihre brutale Agenda vorantreiben.

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