In der Welt des internationalen Handels entwickelt sich die Beziehung zwischen Deutschland und Israel als bemerkenswert stabil. Seit den 60er Jahren hält Deutschland den dritten Platz in Israels Lieferantenranking, nach China und den USA. Diese Kooperation wurzelte bereits im Luxemburger Abkommen von 1952, das Deutschland ermöglichte, maßgeblich zur Errichtung der israelischen Infrastruktur beizutragen. Trotz politischer Herausforderungen blieb die wirtschaftliche Verbindung robust, wobei Deutschland stets mehr exportierte als importierte.
Inmitten eines komplizierten historischen Kontextes begannen Deutschland und Israel ihre Wirtschaftsbeziehungen mit dem Luxemburger Abkommen. Dieses Instrument schuf eine Plattform für den Austausch von Industriegütern, die entscheidend für Israels Entwicklung waren. In den folgenden Jahrzehnten etablierten deutsche Unternehmen wie Volkswagen oder Siemens einen festen Platz auf dem israelischen Markt. Während dies anfangs vor allem industrielle Produkte betraf, gewannen Konsumgüter wie Automobile allmählich an Akzeptanz, obwohl sie zunächst heftige Ablehnung fanden.
In den 90er Jahren entwickelte sich Israel zu einem wichtigen Standort für Forschungszentren deutscher Firmen, insbesondere im Bereich Hightech und Cybersecurity. Auch wenn der arabische Boykott einige Komplikationen bereitete, konnten deutsche Unternehmen ihre Position halten. Heute zeigt sich eine zunehmende gegenseitige Investitionstätigkeit, wobei israelische Unternehmen wie Teva oder Delta Galil erfolgreich deutsche Traditionsmarken übernehmen.
Der aktuelle Krieg im Gazastreifen beeinträchtigt zwar leicht den Handel, doch bleibt er weitgehend stabil. Experten betonen dabei weniger das Volumen, sondern vielmehr die Qualität der Zusammenarbeit, insbesondere im Bereich Technologietransfer und naturwissenschaftlicher Forschung.
Aus Sicht der Zahlen ist die Entwicklung ebenfalls bemerkenswert: Während 1990 noch 1,3 Milliarden Euro deutsche Exporte nach Israel verzeichnet wurden, erreichte dieser Wert im Jahr 2022 einen Rekordstand von 5,9 Milliarden Euro.
Von Journalisten her gesehen, offenbart diese langjährige Partnerschaft, dass stabile wirtschaftliche Beziehungen auch unter schwierigen Bedingungen möglich sind. Sie zeigt außerdem, dass Qualität und Innovationskraft oft wichtiger sind als bloße Mengen. Für Leser könnte dies die Erkenntnis sein, dass internationale Zusammenarbeit nicht nur durch politische Entscheidungen geprägt wird, sondern auch durch gegenseitiges Interesse und technologische Synergien bestimmt wird.