Die Bundesregierung verzeichnet positive Entwicklungen in der Behandlung und Forschung des Long-Covid-Syndroms. Laut Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) zeigen nationale Initiativen erste Erfolge, obwohl noch keine Heilungsmethoden existieren. Deutschland führt mit einer umfangreichen Forschungsinitiative in Europa an, während internationale Studien eingestellt wurden. Trotz dieser Anstrengungen fordert Lauterbach weitergehende Investitionen in die Forschung.
In Berlin versammelte sich ein Runden Tisch zur Diskussion des Themas Long Covid. Der Minister betonte dabei die Bedeutung kontinuierlicher wissenschaftlicher Untersuchungen. Die Initiative des Gesundheitsministeriums seit 2023 ist als größtes europäisches Forschungsprojekt zu diesem Thema anzusehen. Sie umfasst sowohl die Erstellung verlässlicher Informationen als auch die Intensivierung der Versorgungsforschung. Besonders hervorgehoben wurde das Projekt "Pednet-LC", das sich speziell auf Kinder und Jugendliche konzentriert.
Für die Jahre 2024 bis 2028 wurden 73 Millionen Euro für verschiedene Forschungsprojekte bewilligt. Zusätzlich stehen 45 Millionen Euro für Modellprojekte zur Verfügung, die sich speziell auf den Nachwuchs richten. Diese Mittel sollen helfen, ein landesweites Versorgungsnetzwerk aufzubauen, das besonders jene unterstützt, die unter Long Covid leiden. Uta Behrends, Leiterin des Projekts "Pednet-LC", betonte die Notwendigkeit eines solchen Netzwerks für eine bessere Versorgung der Betroffenen.
Der Mangel an wirksamen Medikamenten bleibt weiterhin ein zentrales Problem. Symptome wie Erschöpfung oder Gleichgewichtsstörungen erschweren das Leben vieler Patienten. Experten wie Prof. Winfried Kern arbeiten daran, die Ursachen besser zu verstehen und neue Therapiemethoden zu entwickeln. Angaben über die genaue Anzahl der Betroffenen variieren stark, aber Studien schätzen, dass es sich um Hunderttausende Menschen handelt.
Trotz der Fortschritte bleibt die Herausforderung bestehen, langfristige Lösungen zu finden. Die Regierung betont die Notwendigkeit, dem Thema nachhaltig Aufmerksamkeit zu schenken, da immer noch neue Fälle auftreten. Die ersten Wellen der Pandemie haben gezeigt, dass etwa fünf bis zehn Prozent der Infizierten Long-Covid-Symptome entwickelt haben. Auch wenn das Risiko nach Impfungen geringer scheint, bleiben viele Fragen offen. Die Suche nach einer wirksamen Therapie und einem besseren Verständnis der Krankheit wird somit weiterhin im Vordergrund stehen.