Journalismus
Neuordnung der Elterngeldregeln: Streit um Bedarf und Auswirkungen
2025-03-31

Ab dem ersten Tag des kommenden Monats werden die Vorgaben für die monatliche Unterstützung von jungen Familien angepasst. Die zentrale Änderung betrifft die Einkommensgrenze, die nun bei 175.000 Euro pro Jahr liegt. Diese Regelung gilt sowohl für Paare als auch für Alleinerziehende, die ab April ihr erstes Kind bekommen. Während einige Wirtschaftsexperten wie Clemens Fuest eine Abschaffung des Programms fordern, argumentieren Organisationen wie der Familienbund der Katholiken für dessen Erhalt und sogar eine Steigerung des Mindestbetrags. Der Bund bereitstellt dafür jährlich etwa acht Milliarden Euro, während gleichzeitig die Anzahl der Empfänger im letzten Jahr gesunken ist.

In den vergangenen Wochen intensivierte sich der Diskurs über das Elterngeld. Ein prominenter Kritiker ist Clemens Fuest, Präsident des ifo-Instituts in München. Er äußerte Zweifel an der Priorität dieser Leistung und bezweifelte deren Notwendigkeit vor allem für gut verdienende Elternpaare. Nach seiner Einschätzung könnten diese selbst genügend finanzielle Mittel aufbringen, um ihre Situation zu bewältigen.

Auf der anderen Seite steht Ulrich Hoffmann, der Präsident des Familienbunds der Katholiken. Dieser betont die positive Rolle, die das Elterngeld spielt, indem es Eltern ermöglicht, sich nach der Geburt ihres Kindes ganz auf dessen Betreuung zu konzentrieren. Der Mindestbetrag von 300 Euro pro Monat sei laut Hoffman nicht ausreichend und bedürfe einer Anhebung, um weiterhin familienfreundliche Rahmenbedingungen zu schaffen. Studien zeigen laut ihm klare wirtschaftliche Vorteile sowie eine Unterstützung bei der Umsetzung von Kinderwünschen.

Eine weitere Stimme gegen Einsparungen kommt von Monika Schnitzer, Vorsitzende der Wirtschaftsweisen. Sie warnt davor, insbesondere hochqualifizierte Frauen vom Arbeitsmarkt zu verlieren. Gleichzeitig möchte sie verhindern, dass diese Frauen sich zwischen Beruf und Familie entscheiden müssen. Das Elterngeld bietet hier einen wichtigen Ansatzpunkt, um beides unter einen Hut zu bringen.

Die aktuelle Regelung sieht vor, dass jährlich rund acht Milliarden Euro für die Unterstützung junger Familien bereitgestellt werden. Allerdings zeigt sich ein Rückgang der Empfängerzahl im letzten Jahr, was möglicherweise mit dem allgemeinen Rückgang der Geburtenzahlen zusammenhängt. Die Höhe der Unterstützung richtet sich dabei nach dem Verdienst der Eltern, wobei der Höchstsatz bei 1.800 Euro pro Monat liegt. Diese Entwicklung verdeutlicht die Herausforderungen, die junge Familien weiterhin gegenüberstehen, und hebt die Bedeutung einer differenzierten Unterstützung hervor.

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