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Die Gefahren von Kinderfotos im Internet: Wie Eltern verantwortungsbewusst handeln können
2025-04-11

In der digitalen Welt des 21. Jahrhunderts teilen viele Eltern private Momente ihres Nachwuchses auf sozialen Plattformen. Doch hinter dieser scheinbar harmlosen Praxis verbergen sich erhebliche Risiken für die betroffenen Kinder, wie Expertinnen aus dem Bereich Medienpädagogik und Kinderschutz warnen. Besonders kritisch wird die Situation, wenn Kinder ohne ihr Einverständnis in den digitalen Raum gestellt werden. Die langfristigen Auswirkungen reichen von Verletzungen der Privatsphäre bis hin zu möglichen psychischen Belastungen.

Ein schützender Umgang mit Bildern von Kindern

In einer Zeit, in der jeder Moment dokumentiert wird, ist es wichtig, sich über die Konsequenzen bewusst zu sein. In einem Interview mahnen zwei renommierte Fachpersonen zur Vorsicht. Lena Jensen, eine ehemalige Missbrauchsopfer und heutige Aktivistin, sowie Dr. Iren Schulz, Kommunikationswissenschaftlerin und Mediencoach, werfen ein ernüchterndes Licht auf das Thema. In Deutschland gibt es nach Schätzungen etwa eine Million Kinder, die Opfer sexuellen Missbrauchs wurden. Der Ruf nach mehr Transparenz und Verständigung innerhalb der Familie wächst.

In goldenen Herbsttagen, wenn Kinder lachend durch Blätterhaufen springen oder gemeinsam Eiskugeln schlecken, erscheint es verlockend, diese Momente festzuhalten. Doch was geschieht, wenn diese Bilder ins Netz gelangen? Jensen plädiert für ein striktes Verbot der Veröffentlichung privater Fotos von Kindern unter 14 Jahren. Sie betont die Notwendigkeit, Kindern beizubringen, dass sie über ihre eigenen Rechte bestimmen können. Auch Schulz stimmt darin überein, dass digitale Medien zwar zum Alltag gehören, aber ein verantwortungsvoller Umgang geboten ist.

Die Expertinnen warnen vor potenziellen Folgen wie Mobbing oder Depressionen, die sich aus der ständigen Präsenz im Internet ergeben könnten. Besonders problematisch sind Screenshots und Downloads, die Bilder auch dann im Netz lassen, wenn sie bereits gelöscht wurden. Als Lösungsansatz empfehlen beide, Regeln mit der Familie abzustimmen und Kinder bei der Entscheidungsfindung einzubeziehen.

Von hinten fotografieren, Gesichter unkenntlich machen oder nur Details zeigen – diese Strategien können helfen, die Privatsphäre zu schützen. Für Schulz ist eines klar: „Wenn wir Erwachsenen einen guten digitalen Umgang vorleben, orientieren sich die Kinder daran.“

Am 11. April 2025 hat Cornelia Petereit diesen wichtigen Aspekt in ihrer Sendung „Volle Kanne – Service täglich“ thematisiert und damit die Diskussion über Medienkompetenz und Schutz von Kindern weiter vorangetrieben.

Als Journalistin bin ich davon überzeugt, dass wir als Gesellschaft einen kritischen Blick auf unsere digitale Praxis werfen müssen. Die Zukunft unserer Kinder liegt in unseren Händen. Durch bewusstes Handeln und klare Kommunikation können wir ihnen einen geschützten Raum bieten, in dem sie sicher wachsen können. Dieser Artikel zeigt auf, dass es weniger darum geht, Technologie zu meiden, sondern vielmehr darum, sie verantwortungsbewusst einzusetzen.

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