In Deutschland kämpfen viele Mütter darum, nach der Elternzeit wieder beruflich Fuß zu fassen. Die Diskriminierung im Arbeitsleben ist ein großes Hindernis, das diese Frauen auf ihrem Weg zurück zur Arbeit begegnet. Berichte zeigen, dass es für Mütter schwieriger ist, sich erfolgreich um Stellen zu bewerben, und oft empfohlen wird, die Elternzeit aus dem Lebenslauf wegzulassen. Dies wirft Fragen über die Gleichstellung im Arbeitsmarkt auf und zeigt, wie sehr sich die Situation verändern muss.
Viele Mütter erleben, dass ihre Chancen auf eine neue Stelle nach der Elternzeit stark beeinträchtigt sind. Eine Frau berichtete, dass sie monatelang erfolglos Bewerbungen abgegeben hatte, bis ihr bei der Arbeitsagentur geraten wurde, die Elternzeit aus ihrem Lebenslauf zu streichen. Diese Empfehlung hat tiefe Emotionen geweckt, da sie fühlte, dass ein wichtiger Teil ihres Lebens ignoriert werden sollte. Einige Experten stimmen jedoch zu, dass die familiäre Situation besser außen vor gelassen werden sollte, um Diskriminierung zu vermeiden.
Die Entscheidung, die Elternzeit auszublenden, birgt einen inneren Konflikt. Für viele Mütter repräsentiert die Elternzeit nicht nur eine Unterbrechung der Karriere, sondern auch einen bedeutungsvollen Lebensabschnitt. Personalberaterinnen wie Kristine Capek argumentieren, dass die Elternzeit privat sei und daher keinen Platz in einer Bewerbung habe. Sie betont, dass Frauen mit Kindern häufig benachteiligt würden, weshalb es sinnvoll sei, diesen Teil des Lebenslaufs wegzulassen. Diese Strategie könnte zwar kurzfristig die Chancen erhöhen, aber langfristig führt sie dazu, dass die Bedeutung der Care-Arbeit unterschätzt wird.
Für Mütter, die nach der Elternzeit in den Arbeitsmarkt zurückkehren wollen, besteht ein dringender Bedarf an strukturellen Veränderungen. Fachanwältin Sandra Runge betont, dass Eltern immer noch diskriminiert werden, wenn sie nach der Elternzeit arbeiten möchten. Sie fordert eine Neuverankerung der Fürsorgeverantwortung im Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz, um dies zu bekämpfen. Dies würde nicht nur die Rechte von Eltern schützen, sondern auch dazu beitragen, Vorurteile unter Führungskräften abzubauen.
Um die Diskriminierung von Eltern im Arbeitsleben anzugehen, müssen Unternehmen Sensibilisierungsmaßnahmen ergreifen. Training und Bildung könnten helfen, unbewusste Vorurteile abzubauen und faire Bewertungskriterien zu etablieren. Es ist auch wichtig, flexible Arbeitsmodelle wie Home-Office oder Teilzeit zu fördern, die Müttern ermöglichen, sowohl ihren Familienverpflichtungen gerecht zu werden als auch beruflich erfolgreich zu sein. Nur durch solche Veränderungen kann der Arbeitsmarkt gerechter und inklusiver werden, was letztendlich allen nützt.