In den vergangenen zwölf Monaten hat sich das elektronische Rezeptsystem in Deutschland etabliert. Ein Bericht des Apothekendienstleisters Noventi zeigt, dass trotz anfänglicher Schwierigkeiten das E-Rezept zu einer wesentlichen Komponente der Versorgung geworden ist. Der durchschnittliche Wert eines E-Rezepts liegt bei 65,60 Euro, während ein Papierrezept um das Dreifache höher bewertet wird. Zudem wurden im letzten Jahr 171 Millionen E-Rezepte verarbeitet, was einen bedeutenden Anteil der Gesamtverschreibungen darstellt.
Das elektronische Rezeptsystem hat sich als nützliches Werkzeug zur Verbesserung der medizinischen Versorgung erwiesen. Es reduziert Fehler bei der Medikamentenvergabe und vereinfacht die Abwicklung von Rezepten für Patienten und Apotheker gleichermaßen. Die positiven Auswirkungen sind unbestritten, obwohl es einige Unterschiede zwischen dem elektronischen und dem traditionellen System gibt.
Noventi berichtet, dass das E-Rezeptsystem seit seiner Einführung erheblich verbessert wurde. Zu Beginn gab es technische Probleme, die jedoch schnell behoben wurden. Das neue System führt zu weniger Fehlern bei der Verordnung und Verabreichung von Medikamenten. Es bietet auch mehr Sicherheit und Transparenz. Im Durchschnitt rechnete Noventi monatlich rund 13,1 Millionen E-Rezepte ab, insgesamt 171 Millionen im vergangenen Jahr. Diese Zahlen unterstreichen die Bedeutung und Akzeptanz des Systems. Rund 70 Prozent aller abgerechneten Rezepte waren E-Rezepte, mit einem Höhepunkt von 78 Prozent im November.
Ein entscheidender Unterschied zwischen E-Rezepten und ihren papierbasierten Vorgängern besteht in der Art der Verordnung und dem damit verbundenen Wert. E-Rezepte haben eine geringere durchschnittliche Wertigkeit, da sie nur einzelne Medikamente enthalten, während Papierrezepte mehrere Arzneimittel auf einmal abdecken können.
Der durchschnittliche Bruttorezeptwert eines Papierrezepts lag im letzten Jahr bei 190,36 Euro, während ein E-Rezept nur 65,60 Euro betrug. Dieser Unterschied lässt sich auch darauf zurückführen, dass bestimmte Medikamente wie Betäubungsmittel und T-Rezepte noch nicht elektronisch verschrieben werden dürfen. Trotz dieser Beschränkungen hat das E-Rezeptsystem deutliche Vorteile gezeigt. Es ermöglicht eine präzisere und sicherere Verordnung von Medikamenten und passt sich besser an die Anforderungen der modernen Gesundheitsversorgung an. Die Bevölkerung nutzt hauptsächlich die elektronische Gesundheitskarte (EGK) zur Einlösung von E-Rezepten, wobei 86 Prozent der Befragten diese Methode bevorzugten. Dies verdeutlicht die hohe Akzeptanz und den praktischen Nutzen des neuen Systems.