Journalismus
Ein deutscher Koch bringt Trost an die ukrainische Front
2025-03-16

Ralf Eisenhut, ein Koch aus Bodolz, bereitet sich auf eine weitere humanitäre Mission vor. Ende März wird er nach Südukraine reisen, um in der Nähe von Cherson warme Mahlzeiten für Soldaten zuzubereiten. Bereits im letzten Jahr versorgte er über 150 Kämpfer mit selbst gekochten Gerichten. Trotz der Gefahren, die ihm bei seinen täglichen Fahrten nahe an die Frontlinie drohen, bleibt er bestimmt, dass dies das Beste sei, was er tun könne. Neben den warmen Speisen organisiert er auch Sachspenden und betont die Notwendigkeit fortlaufender Unterstützung trotz politischer Spannungen.

Eine kulinarische Brücke zur Front

Mit seiner Küche möchte Eisenhut nicht nur Nahrungsmittel liefern, sondern auch menschliche Wärme vermitteln. Die Versorgungslage der kämpfenden Einheiten ist oft katastrophal, weswegen seine Bemühungen besonders geschätzt werden. Während seines letzten Aufenthaltes kochte er täglich Gerichte wie Gulasch oder Geschnetzeltes, wobei die Qualität der Zutaten stets im Vordergrund stand. Diese Anstrengungen trugen dazu bei, den Moral der Soldaten zu heben.

In einer Zeit des Konflikts entwickelt sich Essen zu einem Symbol der Zusammengehörigkeit. Die Tatsache, dass Ralf Eisenhut sein Leben riskiert, um warme Mahlzeiten zuzubereiten, zeigt die Bedeutung solcher Initiativen. Seine Reise führt ihn direkt in die Schusslinie, wo er täglich mit dem Lärm von Raketen und Drohnen konfrontiert wird. Doch die Angst setzt er zurück, da seine Aufgabe ihm einen höheren Zweck verleiht. Er schildert, dass die Sorgen der Soldaten weniger um ihr eigenes Überleben als vielmehr um ihre Familien kreisen, die in gefährdeten Gebieten leben.

Hilfe jenseits der Küche

Neben seinen kulinarischen Bemühungen engagiert sich Eisenhut auch in der Organisation von Sachspenden. In Kooperation mit dem Verein „Lindau hilft“ hat er ein Lager eingerichtet, in dem Lebensmittel, Getränke und medizinische Hilfsgüter gesammelt werden. Diese Artikel werden dann an verschiedene Orte in der Ukraine verteilt, um dort Menschen in Not zu unterstützen.

Eisenhut nutzt einen speziell umgebauten Kleintransporter als mobiles Quartier. Das Fahrzeug, das sowohl die deutsche als auch die ukrainische Flagge trägt, bietet ihm eine Heimstatt während seiner Mission. Obwohl er eigentlich Gastronom ist, hat er seinen Betrieb seinem Sohn überlassen, um sich ganz seiner Hilfsarbeit widmen zu können. Besonders beunruhigt ihn die aktuelle Politik der USA gegenüber der Ukraine, die nach seiner Ansicht mehr Nachdruck zeigen sollte. Dennoch bleibt er optimistisch und betont die Notwendigkeit, die „Flagge der Menschlichkeit“ weiterhin hochzuhalten, wenn politische Lösungen versagen.

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